Ich wohne in einer ehemaligen Bergarbeitersiedlung am Rande des Harzes. Der Ort liegt an der Bahnstrecke Halle-Rand Harz, Wernigerode, Goslar nach Hannover. Unser Haus liegt an dieser Bahnstrecke. Auf der Bahnstrecke ist wenig Verkehr, weiterhin liegt das Haus gegenüber der Kiesberg. Diese sind ungefähr vor 80 Jahren aufgeschüttet worden und bewaldet. Es ist ein großer Wald geworden. Neben der Kiesberge liegt der ehemalige Tagebau, der zurzeit geflutet wird. Anfang 2000 gab es dort einen gewaltigen Kippen-Rutsch. Drei Häuser rutschten in den Tagebausee. Auch gab es drei Tote. Die Folgen waren, dass der Tagebausee und die Kiesberge gesperrt wurden. So konnte sich die Fauna und Tierwelt auf den Kiesbergen, es gibt drei große Berge, sehr gut entwickeln. Tiere wie Rehe, Wildschweine, Füchse, Dachs und sehr viel Kleintier gibt es hier. Da wir nicht weit von den Kiesbergen entfernt wohnen sehen wir auch öfter die wilden Tiere. Auch auf den Bahndamm, an dem unser Gartenzaun grenzt, gibt es sehr viel Kleingetier. Igel, Mäuse, Maulwürfe, sogar ein Fuchs hat dort einen Bau gehabt. Man kann also sagen, dass die Tiere dort ruhig lebten. Auch gibt es sehr viele einheimische Vögel zu sehen. Durch den Tagebausee kommen auch viele Zugvögel und übernachten dort oder ganz Ungar bleiben sie durch die milden Winter ganz hier. Am frühen Morgen wird man durch das Rufen der Wildgänse, -enten, Kraniche geweckt. Auch der rote und schwarze Milan hat hier sein Zuhause. In Deutschland ist die Anzahl hier am größten. Nun möchte ich ihnen ein Vorkommnis was vor einigen Jahren beschreiben. Ich stand eines Morgens im Sommer auf und schaute aus dem Fenster, an unserem Haus ist ein Anbau mit Flachdach. Das sah ich einen Igel zusammengekauert auf dem fünf Meter hohen Dach liegen. Wie kommt der Igel aufs Dach, war meine Frage. Ich holte meinen Sohn und dieser holte den Igel vom Dach. Der Igel war tot, er lag so, dass man denken konnte, er lebt. Nun überlegte ich, wie kommt der Igel aufs Dach. Ich dachte, mir nur ein Greifvogel konnte ihn dort hochgebracht haben und im Flug verloren. Ich war mir aber nicht so sicher. Zwei Tage später hatte ich wieder ein Vorkommen. Als ich spät abends noch Müll aus dem Haus brachte, sah ich wie eine Eule drei Jungtiere auf unserem Hoftor fütterte. Die Eule war ziemlich groß. Da hatte ich den Beweis. Die Eule musste auch den Igel gefangen und ihn auf dem Dach verloren haben. Noch ein paar Tage später, als ich eine Rabatte unter dem Kirschbaum machte, fand ich zwei tote Ratten, eine war der Kopf halb aufgepickt und am nächsten Tag sah ich die drei jungen Eulen im Kirschbaum abends sitzen. Für mich war das der Beweis das die Eule den Igel gefangen hatte. Wir hatten des Öfteren abends sehr viel Spektakel im Garten eine Amsel rief fürchterlich und flog auf den Gartenweg und tat so als wäre sie verletzt. Der Grund war das die Eulen auf dem Kirschbaum saßen und sie in der Nähe ihr Nest mit Jungen hatte. Ich fand die Geschichte damals sehr interessant und spannend.
Der Igel auf dem Dach
Wie kommt der Igel auf das Dach, in der Nacht ganz sacht. Wer brachte ihn dort hoch, wer machte das bloß. Eine Eule war Schuld daran, er wog zu viel Gramm. Da lies sie den Igel fallen, aus ihren Krallen, Da war der Igel in Not auf dem Dach war er tot.
Schöne Geschichte Friedrich. Der Gedichtrest erinnert mich in der Dramatik an den "Erlkönig".
Wir wollen nach großer Teilfreigabe des Concordiasees nun hoffen, dass es nie wieder solchen traurigen Bergrutsch gibt, wie vor 10 Jahren, dass bei Euch Normalität und endlich der Tourismus Fuß fassen kann. Die kleine Siedlung und die Todesopfer werden nie vergessen.
Gruß Volker
Die Weite Deines Horizonts ist Frage Deiner Sicht. Der Große sieht ihn breiter, der Kleine leider nicht. (Volker Zottmann)