Tief verschneit sind Straßen, Häuser, Gärten und Wälder. Es pustet ein eisiger Wind den Schnee über die Felder. Für die Tiere im Wald und auf der Flur ist der Winter sehr hart.
Besonders für die Vögel, die nicht nach Süden gezogen sind, ist das eine sehr schwer Zeit. Sie finden kaum noch Futter. Die Meisen fliegen von Baum zu Baum und vom Ast zu Ast, doch meistens vergeben.
Der kleine Rainer sitzt hinter dem Fenster und sieht das Suchen der Vögel, nach Futter, zu. Er würde gern den Vögeln von seinem Essen etwas abgeben. Doch unser Essen fressen die Vögel nicht. Sie fressen Körner. Insekten fressen die Vögel auch, doch die gibt es im Winter nicht. Sie halten fast alle Winterschlaf. Wie gern hätte der kleine Rainer ein Vogelhäuschen und Futter für die Vögel. Doch Rainers Eltern sind arm. Der Vater ist arbeitsunfähig und die Mutter hat keine Arbeit. Sie müssen von der kleinen Rente, die der Vater bekommt, auskommen. Die Miete für die Wohnung bezahlt das Sozialamt. Wie gern hätte Rainers Mutter ihren Sohn ein Futterhäuschen geschenkt, doch sie brauchen das Geld zum Leben.
So sitzt der Rainer hinterm Fenster und drückt sich die Nase breit und beobachtet die Vögel im Garten. Es wurde Ostern und der kleine Rainer hatte einen Wunsch geschrieben. Den hat er zum Osterhasen geschickt. Ein Nachbarsjunge hat ihm die Adresse gesagt:
Osterhase
Wiese 5 in
4711 Waldrand
Auf den Wunschzettel stand:
Ich wünsche mir so sehr ein kleines Vogelhäuschen
und Futter für die Vögel.
Rainer.
Den Brief für den Osterhasen hatte er den Nachbarsjungen mit gegeben, denn er wollte auch seinen an den Osterhasen schicken. Der Vater des Nachbarjungens nahm den Brief, mit den Wünschen, zur Post mit.
Am 1. Feiertag kam und der kleine Rainer dachte nur daran, dass der Osterhase ihm ein Vogelhäuschen bringen sollte.
Es wurde Früh morgens und die Eltern und der kleinen Rainer suchten. Fanden ein Paar Strümpfe und viele Ostereier .
Dann aßen sie zum Abendbrot und der kleine Rainer erträumte ins geheim noch von seinen gewünschten Vogelhäuschen. Nach dem Abendbrot spielten die Eltern mit ihrem Sohn, Mensch ärgere dich nicht. Es wurde langsam spät und der kleine Rainer musste ins Bett, als es plötzlich an der Wohnungstür klingelte. Die Mutter machte auf und der Nachbar stand vor der Tür. Er brachte ein großes Paket.
Der Nachbar sagte dann zur Mutter des kleinen Rainer. Das Paket hat heute bei uns der Postbote abgegeben. Es ist für Rainer und kommt aus dem 4711 Waldrand.
Die Mutter bedankte sich beim Nachbar und ging mit dem Paket in die Küche. Sie rief ihren Sohn und Mann. Als die Beiden da waren, machten sie das Paket auf. Rainer freute sich und hoffte ganz doll, dass sein Wusch vom Vogelhäuschen in Erfüllung geht. Als die Mutter das Paket aufgemacht hatte, holte sie zuerst einmal einen Brief heraus. Auf den Brief stand ganz großgeschrieben:
Für Rainer,
vom Osterhasen
Nach dem Brief holte die Mutter einen Schokoladenosterhasen heraus und dann ein dickes Buch. Es war ein Lexikon für Vögel. Hier waren alle Vögel in herrlichen Bildern abgebildet und schön erklärt, was die Vögel fressen, wo sie den Winter verleben und ob es Zugvögel sind, wo sie am liebsten ihre Nester bauen und wie viele Jungvögel sie bekommen. Es war ein sehr schönes Buch.
Doch dann holte die Mutter aus dem Paket ein Vogelhäuschen hervor. Ein wunderschönes Vogelhäuschen. Dem Rainer und seinem Vater kamen die Tränen.
Die Mutter packte weiter aus, sie holte aus dem Paket eine große Tüte Vogelfutter hervor und Vogelringe waren auch noch drin. Dann holte die Mutter noch eine Flasche Sekt heraus. An der Flasche Sekt war eine kleine Karte dran.
Auf der Karte stand: Für Rainers Eltern.
Es war ein wunderschöner 2. Osterfeiertag. Als Rainer ins Bett ging, konnte er nicht schlafen, Rainer dachte immer an morgen, denn da wollte er das Vogelhäuschen im Garten an einen Baum befestigen und die Vögel füttern.
Der ". Osterfeiertag kam und Rainer ließ vor Aufregung das Frühstück ausfallen. Er zog sich warm an und ging mit dem Vogelhäuschen in den verschneiten Garten. An den großen Pflaumenbaum, welcher direkt vor dem Kinderzimmer stand, machte er das Vogelhäuschen, zwischen zwei Ästen, in einer Astgabelung fest. Dann hing er einen Futterring und streute Körner in das Vogelhäuschen. Als er damit fertig war, ging er wieder in das Haus. Hier zog er seine dicken Sachen aus, ging in sein Zimmer und setzte sich ans Fenster. Er hatte kaum Platz genommen, als er die erste Kohlmeise sah wie sie zum Vogelhäuschen flog. Auch die anderen Vögel ließen nicht lange auf sich warten. Blaumeisen, Rotkehlchen und die Amsel kam. Alle Vögel flogen zum Vogelhäuschen. Plötzlich so nach einer Stunde kam auch ein Specht.
Es hatte sich schnell unter den Vögeln herumgesprochen, dass im Garten von Rainers Eltern ein neues Vogelhäuschen im Pflaumenbau ist. Die Vögel haben es von Rainer zum Osterfest bekommen.