Unfaire Handelspraktiken von Supermarktketten haben fatale Folgen für alle Glieder einer Lieferkette. Oxfam hat über 100 unfaire Konditionen in einer „Knebelliste“ zusammengetragen.
Unfaire Handelspraktiken von Supermarktketten haben fatale Folgen für alle Glieder einer Lieferkette. Oxfam hat über 100 unfaire Konditionen in einer „Knebelliste“ zusammengetragen.
Der Bundestag berät aktuell über ein Gesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinie 2019/633 zu unfairen Handelspraktiken, das am 1. März 2021 in Kraft treten wird. Die Hilfsorganisation Oxfam hat das zum Anlass genommen mittels einer Umfrage aufzudecken, wie die momentane Situation bei Zulieferern aussieht.
Befragt wurden Zulieferer deutscher Supermärkte, Discounter, Biomärkte und Drogerien. Oxfam hat allen Beteiligten der Umfrage zugesichert, dass sie anonym bleiben. Denn viele der Unternehmen haben Angst den Abnehmer zu verlieren, wenn sie öffentlich über die Konditionen sprechen.
Die Ergebnisse der Umfrage
Oxfam hat aus den Antworten aus der Umfrage eine sogenannte „Knebelliste“ definiert, auf der mehr als 100 fragwürdige Konditionen gelistet sind. Die unfairen Handelspraktiken reichen von aufgezwungenen Renovierungs- und Expansionsboni bis hin zu Ausgleichsrabatt und Ertragsausgleich.
„Lieferanten müssen also zahlen, wenn der Supermarkt eine Filiale renoviert, sie bezahlen Abschläge, wenn Erträge hinter den Erwartungen des Handels zurückbleiben und wenn Waren nicht vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums verkauft sind, müssen sie die Kosten ebenfalls mit übernehmen“, so die Agrarexpertin von Oxfam Deutschland, Marita Wiggerthale.