Der Schneider und der Teufel Es war einmal ein Schneider, der schneiderte gerade eine Hose. Plötzlich klopft es an der Tür und der Teufel kam herein. Hallo Schneider, nähe mir sofort eine Hose, wie du grade nähst. Wenn du das nicht sofort machst, dann hole ich dich. Die Hose soll bis morgen fertig sein. Da muss ich aber erst einmal Maß nehmen. Komm stell dich hier her und ich nehme Maß. Gesagt, getan und der Schneider nahm Maß. Du musst aber noch einmal zu Anprobe kommen. Ich komme nicht, sagte der Teufel, ein guter Schneider schafft das auch so. Morgen früh bin ich da und hole die Hose. Wenn du sie nicht schaffst, dann kannst du gleich mitkommen in die Hölle. Wir müssen aber erst den Stoff für die Hose aus suchen und der Schneider zeigte den Teufel seine Stoffe. Nachdem sie den Stoff ausgesucht hatten, verschwand der Teufel. Der Schneider machte sich sofort an die Arbeit und nähte die ganze Nacht durch. Der nächste Morgen war angebrochen und pünktlich um 9.00Uhr klopfte es an der Tür und der Teufel trat in die Nähstube. Bist du fertig oder soll ich dich gleich mitnehmen, fragte der Teufel. Ich bin noch nicht ganz fertig, sagte der Schneider. Ich muss nur noch die Knöpfe an die Hose nähen. Setze die hier auf den Stuhl und du kannst die Hose anprobieren. Der Teufel machte das, was der Schneider sagte. Die Hose passte. Ich muss nur noch hinten an der Hose einen Knopf an die hintere Tasche nähen und dann ist die Hose fertig. Der Teufel drehte sich um und der Schneider nähte den Knopf an. Dabei dachte er, wenn der Teufel mich gleich mit nimmt, dann tue ich ihn auch noch einmal weh. Er nahm seine Nadel und steckte diese mit voller Wucht in den Hintern des Teufels. Dieser schrie aus voller Kehle aua, hob ab und lief aus der Nähstube. Der Gehörnte wurde vom Schneider Schnippt, Schnippt besiegt. Den Teufel sah man nie wieder beim Schneider. (c) Friedrich Buchmann
Der Teufel steckt oft im Detail. Bei der Geschichte fällt mir eine Begebenheit aus grauer Vorzeit ein.
Einem Kollegen, der viel Wert auf eng anliegende Hosen legte, war die hintere Mittelnaht bei einem seiner "Prunkstücke" geplatzt. Weil er das überhaupt nicht gut fand, meinten wir, er solle sich nicht so anstellen. Wir würden das in Ordnung bringen. Er weigerte sich aber, die Hose auszuziehen und legte sich bäuchlings auf die Schreibtischplatte. Eine Kollegin hielt den Stoff fest, während ich nähte. Nach Vollendung begutachtete der Kollege mit zwei Taschenspiegeln unser Werk und war zufrieden. Allerdings nur bis zu seinem ersten Toilettengang. Dort stellte er fest, dass Unterhose und Anzughose mit kleinen, dunklen Stichen verbunden waren.