Der Riese Bodo begehrte die Königstochter Brunhilde. Er wollte sie gerne als Frau haben. Aber die Königstochter wollte keinen Mann und darum wies sie ihn ab. Nun ritt Brunhilde mit ihrem Ross eines Tages durch den Harz. Sie erfreute sich an der schönen Natur. Als sie vom Ross abstieg und Walderdbeeren suchte, hörte sie plötzlich Pferdegetrappel im Unterholz. Es näherte sich ein Ritter, nein es war der Riese Bodo. Er ritt auf einem großen Ross und kam immer näher an die Stelle, wo Brunhilde Walderdbeeren suchte. Brunhilde schwang sich auf ihr Pferd und ritt da von. Doch Riese Bodo hinterher. Sie ritten, kreuz die quer durch den Wald. Es war eine richtige Verfolgungsjagd. Doch plötzlich blieb Brunhildes Pferd mit einem Ruck stehen. Ihre Augen sahen einen tiefen Abgrund. Bodo kam immer näher. Da gab Brunhilde ihrem Ross die Sporen und ritt einen Bogen und dann auf den Abgrund zu. Sie sprang über die Schlucht. Der Sprung gelang ihr. Sie freute sich. Doch dann hatte sie Entsetzen in ihren Augen. Bode sprang hinterher und er schaffte es nicht. Er fiel in einen Fluss, der unten im Abgrund floss. Bodo und das Ross waren tot. Brunhilde war glücklich und ritt zu ihrem Schloss zurück. Das einzige, was sie vermisste war, ihre Krone. Am nächsten Tag ritt Brunhilde mit ihrem Gefolge an die Stelle, wo sie den unheimlichen Sprung gesprungen ist. Da sah sie einen riesengroßen Hufabdruck von dem Ross des Riesen Bodos. Man sieht ihn heute noch und darum nannte mal die Stelle, wo der Sprung erfolgt ist "Rostrappe". Auch der Riesen Bodo wurde geborgen, sowie sein große Pferd. Er wurde beerdigt und als Erinnerung an das Ereignis nannte man den Fluss Bode. Er fließt noch heute an dieser Stelle und ist ein reißender Fluss. Über die Bode geht auch eine Brücke. Man nennt sie Jungfernbrücke, zu gedenken an Brunhilde, die nie ein Mann wollte und genommen hat. Wenn eine Jungfer über die Brücke geht, dann klingelt es. Aber ich war bestimmt schon hundert Mal da. Es hat nie, nie geklingelt.