Anlässlich meines Besuches bei meinem Onkel Karl in Duisburg erlebte ich Folgendes. Er wohnte in einer Siedlung mit ungefähr fünf Hochhäuser. In einem wohnte Onkel Karl mit seiner Frau. Seine Frau war eine Katzenliebhaberin und darum schafften sie sich eine Katze an, die sie in ihrer Wohnung hielten. Als ich sie das erste Mal, bei meinem ersten Westbesuch besuchte, erfolgte Folgendes. Die Katze war sehr aggressiv gegen mich. So etwas kannte ich von den Katzen meines Schwagers und meiner Schwägerin nicht. Sie waren auch beide Katzenliebhaber. Ich betrat die Wohnung meines Onkels, welche in der 6. Etage eines der Hochhäuser in der Siedlung lag. Als mich die Katze, in der Wohnung schon mit lauten miauen gegrüßte. Ich dachte, die Katze freut sich. Im Nachhinein musste ich feststellen, das war keine Freude, sondern Aggressivität. Nach der Begrüßung setzten wir uns in Onkel Karls Wohnküche. Sie war sehr zweckmäßig und wohnlich eingerichtet. Ich setzte mich auf einen Stuhl an den Esstisch. Was ich aber nicht wusste, auf diesen Stuhl saß ständig die Katze. Eigentlich hätte mich mein Onkel warnen müssen. Doch es tat keiner, auch seine Frau nicht. Die Katze war zwischenzeitlich auf den Küchenschrank gekrochen und saß dort, für mich ganz friedlich. Plötzlich sprang sie mir, mit mörderischem Krach in den Rücken, dass ich bald vom Stuhl gefallen wär. Die Frau von meines Onkels, Elsbeth., scheuchte sie aus der Küchen in den Flur. Dort miaute sie laut weiter. Onkel Karl erklärte mir dann, ich saß auf dem Stuhl der Katze. Sie hat ihren Platz verteidigt. Das ist eigentlich ein ganz normales Verhalten von Tieren, die Ihr Revier behaupten. Das habe ich mir im Nachgang überlebt. Die Katze hatte ein ausgesprochenes Verhalten, was man auch von Hunden kennt, ihr Fressen zu verteidigen. Unser ehemaliger Hund Flores, der kleine Terrier, machte das auch. Er war ein ausgesprochener lieber Hund, aber beim Fressen kannte er keine Verwandten. Onkel Karl erklärte mir, die Katze ist gegen jeden so aggressiv und verteidigt ihr Revier. Es war auch kein Wunder, sie kam ja nicht aus der Wohnung heraus. Die Wohnung war ihr Revier, ein ganz normales Verhalten von Tieren. Darum sollte man nicht solch Katzen im Wohnungen halten, wo Katzen keinen Auslauf haben. Wie schon erwähnt, Onkel Karl wohnte im sechsten Stock, mit Fahrstuhl. Darum ließen sie die Katze nicht heraus. Auch die Straßenverhältnisse, ermöglichten, durch den Verkehr, nicht. Anders war das bei meinem Schwager und Schwägerin. Ihre Katzen zeigten ganz andere Verhaltensweisen. Die Katzen verteidigten auch ihr Revier, aber nicht gegen Menschen, nein gegen ihre Artgenossen, also fremde Katzen. Auch zeigten sie ein Sozialverhalten. Sie brachten ihre Beute aus ihrem Revier mit in das Haus. In der Hoftür war eine Katzenklappe und so konnten sie frei bis in die Küche laufen. Dort legten sie ihre Beute neben die Futterschüssel ab. Manchmal lebte eine gefangene Maus noch und diese machte es sich dann in der Küche bequem, zur Freude meiner Schwägerin. Sie hat zwar keine Angst vor Mäusen, aber der Umrand, die Maus wieder zu fangen, war nicht so einfach. Das machte sie auch und brachte die Maus, danach wieder lebend in ihren schönen Garten. Doch hier lauerten andere Gefahren für die Katzen. Eine Katze wurde von Fuchs gefangen. Mein Schwager wohnt auf dem Dorf. Und dann gibt es noch böse Menschen, die Katzen nicht leiden können und diese sie töten oder woanders aussetzen. Kann ich nicht verstehen. Beide Katzen zeigten ganz normales Verhalten von Tieren, nur eben unterschiedlich. Man bekommt das Verhalten nur in den Griff, wenn man sich mit der Katze beschäftigt und sie erzieht. Bei meinem Schwager hatten die Katzen Auslauf, bei meinem Onkel nicht. Mein Schwager und Schwägerin beschäftigten sich mit ihren Katzen. Zwar machte es die Frau von Onkel Karl auch, aber der ganze Lebensstiel in der Großstadt, ließ das fast nicht zu. Seine Frau, Elsbeth, beschäftigte sich mit der Katze und darum wurde sie von ihr akzeptiert. Natürlich ist auch die Erziehung der Katzen wichtig, damit sie die angeborenen Verhaltensweisen für sich eindämmen. Beide Katzen waren ganz normal, nur eben verschieden in ihren Verhaltensweisen. Wie wir Menschen das sehen, liegt auch an unseren Verhaltensweisen an den Katzen. Die Katzen können nichts an ihrem Verhalten, diese sind angeboren und erlernt. (c) Friedrich Buchmann