„Rechtsextremismus in Deutschland 2000 bis 2010 – Bilanz”
Berlin, 8. März 2010
PRESSEMITTEILUNG
Gesicht Zeigen! Für ein weltoffenes Deutschland engagiert sich seit zehn Jahren gegen Rechtsextremismus und zieht Bilanz: Die Gefahr, die von Rechtsextremisten ausgeht ist auch im Jahr 2010 unverändert hoch. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit rund 20.000 rechtsextrem motivierte Straftaten gezählt, seit der Wende hat es 149 Todesopfer durch rechtsextreme Gewalt gegeben. Dabei hat sich die rechte Szene gewandelt — sie gibt sich modern, offen und revolutionär.
Auf der heutigen Pressekonferenz in Berlin forderte Uwe-Karsten Heye, Vorsitzender von Gesicht Zeigen! „eine gesamtgesellschaftliche Anstrengung, um endlich über die Betroffenheits-bekundungen bei erneuten rechtsextremen oder auch unpolitischen Gewaltexzessen Jugendlicher Täter hinaus zu geraten”. Er wies darauf hin, dass es gerade der NPD vielerorts gelungen sei, sich gerade bei Jugendlichen durch intensive Jugendarbeit fest zu verankern und forderte einen „Krisengipfel, zu dem Politik, Wirtschaft und Kulturträger gemeinsam aufrufen sollten.” Auch wenn der große bundespolitische Wahlerfolg der NPD ausblieb, konnte sie bei Kommunalwahlen in 2009 über 100 Mandate dazu gewinnen und verfügt bundesweit über mehr als 300 Kommunalmandate.
Ulrich Wickert unterstrich: „Ich zeige Gesicht, weil Mut erste Bürgerpflicht ist!” Der Moderator unterstützt Gesicht Zeigen! seit der Gründung des Vereins und ist auch im Jubiläumsjahr dabei.
Der Verein arbeitet auch mit lokalen Initiativen zusammen, daher saß Jörg Wanke von „Zossen zeigt Gesicht” auf dem Podium und berichtete von der schweren Arbeit im ländlichen Raum. „In Zossen sind die Freien Kräfte Teltow-Fläming aktiv — da ist aktive Gegenwehr gefragt.” Die Initiative ist auf der Suche nach einen neuem Domizil, nachdem im Januar ihr „Haus der Demokratie” einem Brandanschlag durch einen jungen Neonazi zum Opfer fiel.