Die meisten Menschen wollen gerne ein hohes Alter erreichen, aber bestimmt niemand will an seinem Lebensabend einsam sein. Wenn man sehr alt wird, kann es sein, dass man sich zunehmend allein fühlt und den Kontakt zu Menschen verliert. Wie schön muss es sein, auch als sehr alter Mensch daran erinnert zu werden, dass die Welt einen nicht vergessen hat. Gerade dann, wenn man es vielleicht nicht erwartet hat, kann einen ein wenig Aufmerksamkeit vonseiten seiner Mitmenschen sehr glücklich machen.
Der alte Herr Jack Annall lebt in einem Pflegeheim der Stadt Halifax im Bezirk Yorkshire im Norden Englands. Seine Tochter Mary wohnt in Australien, sie spricht zweimal in der Woche über Video mit ihrem Vater, und seine Nichte kommt ihn jede Woche besuchen. Er liebt es zu malen, mit seiner Familie zu sprechen und hin und wieder einer Blaskapelle zuzuhören.
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Jack hat mittlerweile ein wirklich schönes Alter erreicht, aber sein 101. Geburtstag drohte eine etwas traurige Angelegenheit zu werden. Dieses Jahr konnte Mary aufgrund der COVID-19-Pandemie nicht nach Großbritannien reisen, um ihren Vater an seinem Geburtstag zu besuchen.
Doch Vicky Gudgin, die Leiterin von Jacks Pflegeheim, hatte bemerkt, dass Jack bedrückt und in sich gekehrt wirkte. Sie wollte nicht, dass er an seinem 101. Geburtstag nur von ihr und den anderen Heimbewohnern Glückwünsche erhalten sollte, und fasste einen heimlichen Plan.
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Sie erzählte auf Social-Media-Kanälen von Jacks herannahendem Geburtstag und seiner traurigen Situation und bat jeden, der ihre Worte las, eine Glückwunschkarte an Jack zu senden.
Was dann passierte, überraschte sie auf die schönste Art. Aus der ganzen Welt schickten Leute, die Jack noch nie in ihrem Leben begegnet waren, Tausende von Gratulationskarten nach Halifax.
Am Morgen seines 101. Geburtstages erwartete Jack ein wahrer Berg von Grußkarten, mit denen ihm über 5.000 Menschen gratulierten. Sie zierten die Wände des Heimes, lagen auf jeder Oberfläche, sogar der Fußboden musste herhalten.
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Doch damit nicht genug. Die Leser von Vickys Aufruf hatten außerdem so viel Geld gesammelt, dass eine Blaskapelle kam und für Jack ein „Happy Birthday“-Ständchen spielte. Zusätzlich erhielt Jack Besuch vom Bürgermeister der Stadt Halifax und von einem Offizier der Royal Air Force, in der er zur Zeit des Zweiten Weltkrieges gedient hatte. Es gab mehrere Torten zu naschen und reichlich Prosecco zu trinken – das Pflegeheim hatte selten einen so lustigen Tag gehabt.
Jack ist zutiefst gerührt und glücklich über die Freundlichkeit so vieler Fremder. Er scherzte, dass er wohl weitere 101 Jahre brauchen würde, um jede einzelne seiner Karten zu lesen. „Es ist unglaublich, ich freue mich so sehr. Danke, vielen Dank euch allen!“, sagte der Beglückwünschte.
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Jack beschloss den Tag mit einem gemütlichen Glas Birnencider und dem Wissen, dass er vielleicht alt, aber ganz sicher nicht einsam ist.