Es war einmal ein König und dieser war verheiratet mit einer Dame, die die fromme Helene hieß. Der Winter war vorbei und der Frühling kam, da fuhr der König und Helene in das Landhaus des Königs. Dieses lag an einem See und nebenan war auch ein Landhaus. Dieses gehörte einem reichen Kaufmann. Beide unterhielten sich und dann wettete er, dass er herausbekommt, welches Muttermal Helene auf dem Bauch hätte. Der König nahm die Wette an, denn er dachte: “Helene ist fromm und sie zeigt keinen anderen Mann ihren Körper. Plötzlich kam eine alte Frau und ging zu den beiden. Sie bettelte um Almosen, doch der Kaufmann und der König wies sie schroff zurück. Doch die Alte war beharrlich und ließ sich nicht abweisen. Sie fragte den Kaufmann: „Welche Krankheiten er schon gehabt hätte“? Der Kaufmann erzählte ihr alles und auch von der Wette mit dem König und dass er all sein Hab und Gut verliert, wenn er verliert. Da sagte sie: „Ich will dir helfen, damit du die Wette gewinnst.“ Sie machte sich auf den Weg in den Palast des Königs, um dort alles auszuspähen. Dort traf sie auch die Königin, die fromme Helene. Auch diese bat sie um Almosen. Die Königin war freundlich und gab ihr ein paar Taler und zeigte ihr den Palast. Sogar das Schlafzimmer der Königin. Die Alte war schlau, denn sie hatte eine Tüte voller Flöhe und diese schüttete sie unbemerkt ins Bett der frommen Helene. Auch konnte die Alte einen Tag im Palast schlafen. Am anderen Morgen kam die fromme Helene aus ihrem Schlafzimmer und war sich am ganzen Körper an zu jucken. Sie machte sich nackig und ihre Kammerzofe musste ihr die Flöhe absuchen. Dabei sah die Alte das Muttermal, direkt über den Bauchnabel. Nach dem Frühstück machte sich die Alte auf den Weg zum Landhaus des Königs und des reichen Kaufmannes. Sie erzählte dem Kaufmann alles. Da bekam sie vom reichen Kaufmann, so viele Taler, dass sie ihr Leben lag gut damit leben konnte. Zum Mittagessen trafen sich der König und der Kaufmann. Der König wollte wissen, wo das Muttermal der frommen Helene war. Der Kaufmann sagte ihm, dass es über den Bauchnabel ist. Da staunte der König und wurde wütend. Sofort machte er sich mit der Kutsche auf den Weg zum Palast. Helene wollte den König umarmen, doch dieser stieß sie zur Seite. Helene wusste nicht, wie es ihr geschah, denn sie hat den König nicht betrogen. „Du hast mich betrogen“, sagte er und darum werde ich die ertränken lassen. Doch es half kein Erbarmen, sie wurde in den See neben dem Landhaus des Königs ersäuft. Nach Jahre der König war tot, fischte ein Fischer auf dem See. Er holte eine Glocke aus dem See. Und auf der Glocke stand „Fromme Helene“. Da erinnerten sich die Menschen an den König und der Königin. Die Glocke war der Beweis, dass die fromme Helene nicht fremd gegangen ist. Nun bauten sie eine Kirche am See und in den Kirchturm hängte sie die Glocke auf. Wenn die Glocke läutete, dann denken alle an die fromme Helene. Auf einmal stand die alte Frau wieder da und sie mahnte jeden niemals zu wetten, ansonsten ging es jeden so, wie dem König und der frommen Helene. (c) Friedrich Buchmann