Kurznasige Möpse mit Atemnot, Krebs in relativ frühen Jahren: Viele Hunde entwickeln rassebedingt gesundheitliche Probleme. Tierpathologe Achim Gruber nennt sie „geschundene Gefährten“. Was muss sich ändern?
Familienmitglied, Wegbegleiter, Statussymbol: Hunde nehmen für ihre Besitzer:innen vielfach eine ganz andere Rolle als noch vor wenigen Jahrzehnten. Gefragt sind zum Beispiel Mini-Varianten von Pudel, Zwergspitz oder Australian Shepherd, die niedlich aussehen. Zunehmend beliebt sind auch extravagante Farben: Labradore mit silbernem Fell, bläuliche Französische Bulldoggen oder Chihuahuas. Doch was dabei in Vergessenheit gerät: das Tierwohl, wie Expert:innen immer wieder betonen.
„Diese verdünnten Farben sehen sehr hübsch aus, aber es handelt sich nicht einfach um Varianten, sondern um echte Missbildungen, um schwere Gendefekte“, sagt der Tierpathologe und Autor Achim Gruber. Diese Tiere litten aufgrund der genetisch bedingten Pigmentstörung oft unter Hauterkrankungen und Haarausfall.
„Wir haben viele Hunderassen total krank gezüchtet“
Der Professor am Institut für Tiermedizin der Freien Universität (FU) Berlin will mit seinem Buch „Geschundene Gefährten“ aufklären über die Irrwege in der Rassezucht und Lösungen aufzeigen. Es erscheint am 2. Oktober, zwei Tage vor dem Welttierschutztag. „Wir haben viele Hunderassen total krank gezüchtet“, kritisiert der 57-Jährige. „In der Natur gibt es keine Rassen, das Konzept ist menschengemacht.„
Die Züchtungen sind für mich Verbrechen an der Kreatur. Die DDR hatte selbst Schweine hochgezüchtet, die eine Rippe je Seite mehr hatten und somit 2 Koteletts mehr lieferten. Das ist hochgradige Tierquälerei.