Es war der neunte November, an diesem Tag hatte der Nicolaus Geburtstag. Seine Frau schenkte dem Weißbärtigen ein paar neue Nikolausstiefel. „Die Stiefel kannst du am 6. Dezember, wenn du den Kindern ihre Stiefel füllst, auf deiner Nikolaustour anziehen. Damit kommst du viel schneller vorwärts und bist in der Nacht früher zu Hause. Die Stiefel hat der Schuster gemacht, der die Schuhe des Kleinen Muck angefertigt hat. Er hat dasselbe Leder verwendet, wie bei den Schuhen und sie haben dieselben Eigenschaften. Wenn du zweimal mit den Stiefeln in die Luft springst, dann fangen sie wie der Blitz an zu laufen“, sagte sie. Der Nicolaus probierte die Stiefel an, sprang damit zweimal in die Luft und wie sie es prophezeite, fingen die Stiefel, wie der Sausewind anzulaufen. Nach der Anprobe sagte der Nicolaus zu seiner Frau: „Passen gut und sind sehr bequem. Damit bin ich in der Nikolausnacht bald fertig mit dem Austeilen der Geschenke für die Kinder. Hab recht vielen Dank dafür.“ Einen Tag vor dem Nikolaustag füllte der Weißbärtige mit seinem Gehilfen Knecht Ruprecht die Geschenkesäcke und beide luden sie auf den Nikolausschlitten. Am Nikolaustag, abends um 20.00 Uhr machten sich die zwei Glücksbringer für die Kinder mit dem Schlitten, gezogen von vier Rentieren, auf den Weg. Jeder nahm sich in der Stadt eine Straße vor. Der Nicolaus sprang zweimal in die Luft und schon war er im Einhundert-Meter -Tempo in der Straße unterwegs. Seine Rentiere vor seinem Nikolausschlitten staunten nicht schlecht. Der alte Mann war zehnmal schneller als Knecht Ruprecht. Die Turmuhr der Weihnachtskirche hatte gerade 24 Uhr geschlagen, da waren die Beiden fertig. Sie hatten den Kindern all ihre Geschenke gebracht. Nun machten sie sich auf den Weg nach Hause. Dort tranken sie noch einen warmen Tee und dann ging es ab in das Bett. (c) Friedrich Buchmann