In den 1970ern, auf dem Weg zum Zeltplatz sind wir mit meinen Eltern über Rathenow, vorbei am Dorf Wassersuppe nach Kampehl gefahern. Hier war Zwischenstopp, weil auch wir den ollen nie verwesenden Ritter Kahlbutz mal ansehen wollten.
In einem mickrigen Kirchenanbau wird der heute noch ausgestellt, zum Wohle der Kirchenkasse. Als mein Vater neben dem Kahlbutz stehend unseren Obulus bezahlen wollte, fielen ihm Konsummarken aus dem Portemonnaie. Die kleinen Umsatzwertmarken brachten, schön in ein Heft geklebt, nach Jahreswechsel immer ein paar Mark in die Haushaltskasse. Er hat sie fix wieder aufgehoben und eingesteckt. Als die nächste Besucherin zur Kasse gebeten wurde verlangte sie "auch" Konsummarken. Sie nahm an, die hätte mein Vater mit dem Wechelgeld zurück bekommen. Alle Umstehenden haben ob ihrer Einfältigkeit gelacht. Ich glaube sogar, der Ritter hat auch gegrient.
Der ist jedenfalls immer noch unter der Glasscheibe mit dem primitiven Eichenrahmen zu besichtigen. 8 Kg soll er wohl noch wiegen, (nackich ohne Geschirrtuch).