Also ich wurde als Kind mit einem „ Einkaufszettel „ versehen immer zu einm ca. 100 Meter entfernten „ Tante Emma Laden „ geschickt. Der Besitzer dieses Ladens wohnte genau über seinem Geschäft. Das hatte zur Folge, dass man auch abends nach Ladenschluss bei ihm klingeln konnte und so eben auch mal abends etwas kaufen konnte.
Als Kind bekam man immer etwas zu Naschen. Die Waren im Laden befanden sich unverpackt, wie Mehl, Zucker usw. in Schubladen und wurden mittels kleiner Schaufeln in Papiertüten abgefüllt. Die Süßigkeiten für uns Kinder waren in großen Glasgläsern und kosteten pro Stück meistens nur 1 oder 2 Pfennige. Ein Brötchen kostete damals 5 Pfennige. Was das beliebte Brausepulver kostete weiß ich leider nicht mehr.
Eine Ecke weiter befand sich ein Milchgeschäft. Dort wurde ich immer mit einer leeren Milchkanne hingeschickt, wo dann die lose Milch entsprechend der gewünschte Menge eingefüllt wurde. Auf dem Rückweg wurde dann die gefüllte Milchkanne, ohne Deckel, sehr schnell im Kreis geschwenkt, ohne dass Milch herausgeschleudert wurde.
Es wäre schön wenn vielleicht auch andere einmal von ihren Kindheitseinkäufen berichten.
Wir hatten im Haus einen Konsum wo es fast alles (oder eher nichts) gab. Meist holte ich nur Brot und Milch, natürlich auch mit der Kanne. Hin und wieder durfte ich wenn ich genug Geld dabei hatte einen Becher Milch gleich dort trinken. Fleisch und Wurst gab es selten, da kaufte meine Mutter beim Pferdefleischladen (Vater erfuhr es nie), da bekamen wir Kinder auch mal eine dünne Scheibe Wurst geschenkt. Bis 1955 gab es fast nichts ausser Kartoffel, Wien war ja bis dahin besetzt, die erste Butter wie auch das erste Klopapier kaufte mein Bruder 1960 als er Lehrling wurde und so etwas eigenes Geld hatte. Im Winter holte ich mit meiner Mutter hin und wieder 3 Briketts, damit es nicht zu kalt war. Ab 1963 ging es mir besser. Obst gab es kaum, Gemüse auch nicht, da dies ja mein Vater nicht wollte. Vom 3. Lebensjahr bis zum 14. durften wir einmal jährlich in ein Sommerlager, da gab es dann mehr zum kennen lernen. Gut erinnere mich noch Sauerkraut gekauft zu haben, gleich in einem kleinen Topf den ich mit hatte. Verpackt wurde eigentlich nichts, es gab wenn überhaupt nur Papier aber meist alte Zeitungen. Neuigkeiten bekamen wir hin und wieder mit Carepaketen, da war auch soetwas ähnliches wie Kakao drin, meist aber Trockenmilch, Dosenbrot und Polenta, kaufen konnten wir das bei uns nicht, mehr wie den Konsum kannte ich nicht, da ja die Besatzungen Wien trennten und wir nicht einfach irgendwohin gehen konnten.
@Nelly , meine Güte, ich habe nie geahnt das es in Wien so schlimm war . ich kann mich noch nicht mal erinnern wer mein Geschichtslehrer war, so tief hab ich da geschlafen . mit der Milchkanne bin ich auch noch losgestratzt Metzger hatten wir wohl so drei Stück in unmittelbarer Nähe und so ne Scheibe Mortadella gabs immer für uns Rotznasen . Pferd hab ich erst mit 15 oder so gegessen, aber wissentlich . die erste pfedekrakauer zwar Argwöhnisch . aber die Galoppos fand ich extrem Lecker und Schade das dem Pferdemetzger die Schlachtpferde ausgegangen sind. und er schließen musste. gibts heute überhaupt noch Roßschlächter ?? nix zu futtern das kenne ich nur aus den Geschichten meine Opas, der in Russland in Gefangenschafft war . er sagte er war froh wenn er ne Rohe Kartoffel gefunden hat, und Katze schmeckt wie Kaninchen und lässt sich auch eh kaum unterscheiden wenn das Fell abgezogen ist . Katze stand aber erst auf dem langen Heimweg auf dem Speiseplan. . Die Russen hatten sich um nix gekümmert, geh, oder nicht
Wir waren in 4 Besatzungszonen geteilt, ich wuchs in der russischen auf, mein Mann hatte mehr Glück und hatte britische Besatzung. Lebensmittel gab es auf Marken, Milche nur für Kinder, Obst und Gemüse gar nicht bzw durch verbotenes Hamsern, Mehl und Gries waren rationiert, ab 1955 gab es mehr. meine Ernährung war Grieskoch ohne Milch und Haferschleim auch nur mit Wasser gekocht - wenn es grad Gas gab. Kartoffel waren rar und wurden mit Mehleinbrenn - Mehl mir Wasser - zu eingebrannten Kartoffeln verlängert. In den Kinderlagern im Sommer wurde sogar mal ein Ei in die Suppe getropft, Luxus pur.
Wir überlebten ohne Jammer, verstehe aber immer noch nicht die "nicht Versorgung" anderere Länger damals.
Ich bin ja auch in einer 4 Zonen geteilten Stadt aufgewachsen, aber zu essen war in meiner Familie immer genug da. In Berlin ging immer was, mein Onkel war ein sogenannter Schieber, der hatte sich zum Beispiel in Ost-Berlin Schweinekoteletts organisiert und sich die Schweinerei um den Bauch gebunden um die dann nach West-Berlin über die Sektorengrenze zu schmuggeln. Ich hatte das mal beobachtet, wie er sich die Schweinekoeletts von seinem Bauch band, ich hatte danach jahrelang kein Kotelett mehr essen können. In meiner Umgebung gab es viele kleine Geschäfte, die ich mir heute gerne zurück wünschen würde. Da gab's noch drei richtige Bäcker, zwei Obst und Gemüsehändler, den kleinen Delikatessenladen, zwei Fleisch und Wurstläden, den Schuster, den Friseur, den Zeitung und Zigarettenladen, einen Milchladen, den Kurzwarenladen usw. usf. Einkaufen bin ich gerne gegangen, am liebsten zum Fleisch und Wurstladen, dort gab's öfter mal für Kinder eine extra Scheibe Wurst auf die Hand. Zum Bäcker Brot kaufen ging ich auch gerne, dort bekamen wir Kinder hin und wieder mal abgeschnittene Kuchenränder geschenkt.
ch kenne auch noch unseren Tante Emma Laden,dort konnte mann Anschreiben und wenn Vater Freitags die Lohntüte meiner Mutter am Tor gab wurde dann bezahlt. Von dem Laden war ich so begeister das iich nach abgang der Volksschule meine Lehre begann(1960)
Gruß Resi
eine Freundschaft ist mehr wert als die Bewunderung der ganzen Welt
Vieles hatten meine Großeltern selbst hergestellt oder im Garten. Ich erinnere mich, dass meine Oma oft süße, flache und braune Bonbons selber herstellte. Wie sie diese gemacht hat, weiß ich leider nicht mehr. Die Produkte aus Opas Garten konnte ich immer im Keller auf 2 großen Regalen bewundern. Sein Garten war eine große Hilfe in den ersten Jahren nach dem Krieg, da man mit den Lebensmittelmarken immer nur eine kleine, begrenzte Menge erwerben konnte. Kartoffeln brauchten wir nicht kaufen, da mein Großvater reichlich gepflanzt hatte. Karotten, Erbsen, Bohnen und Gurken kamen ebenfalls aus seinem Garten.
Mein Interesse als Kind galt aber mehr dem Obst, dass ich im Sommer immer frisch gepflückt im Garten oder im Winter aus den Einmachgläsern meiner Großmutter genießen konnte. Im Garten gab es einen Baum mit Augustäpfeln und einen mit Boskopäpfeln, sowie einen Birnenbaum und einen Pflaumenbaum. Besonders hingezogen fühlte ich mich immer zu den Erd-und Himbeeren, den Stachelbeeren und den roten oder schwarzen Johannisbeeren.
An heißen Sommertagen aber war Opas Wasserpumpe im Garten immer das Herrlichste. Diesen herrlichen Geschmack des kühlen Wassers habe ich bis heute nicht vergessen.
Zusätzlich wurden wir an Feiertage immer von " Onkel August " mit Fleisch und Eiern beliefert. Er hielt sich 2 Schweine, Kaninchen und Hühner und Gänse und so lieferte er zu Weihnachten oder anderen wichtigen Anlässen immer Gänse- oder Kaninchenbraten. Eine zusätzlich Obstquelle war für die Kinder aus unserer Straße eine benachbarte Gartenkolonie. Wir ließen Drachen steigen und diese dann bewusst immer in die Gärten stürzen, um dann dort Obst zu stehlen und auch eine Ausrede zu haben, falls wir erwischt wurden.
Ich vermute, dass es bei anderen Stübchenbewohnern auch so oder ähnlich gewesen sein wird, oder?
wer einen Garten hatte war einfach reich, die Städter zahlten mit allem was sie noch besassen um etwas Obst, Gemüs zu bekommen, dafür risikierten sie sogar Haftstrafen.
Kenne einkaufen in kleinen Läden nur wen ich in Ferien bei den Omas war beim Bäcker die leckeren Teilchen für 1 DM war die tüte voll im Milchladen das war für mich toll die Milch wurde in die Kanne gepumpt So eine Traurige Zeit wie Nelly erlebt hat, kannte ich nur vom Hören, wen meine Eltern erzählt haben. Wo ich groß geworden bin, sind wir zum Einkaufen gefahren die Einkäufe waren für den ganzen Monat Brot und Kuchen hat meine Mutter gebacken das Toastbrot mochte mein Vater nicht und die Kuchen waren ihm zu süß.
Mir fallen gerade viele kleine Erlebnisse ein. Einkauf machte meine Pflegemutter meist selbst in den Kriegsjahren, als ich dann vier Jahre alt war, durfte ich auch mal. Zum Beispiel Milch in der Kanne holen. Nachdem ich eine Lungenentzündung hatte, bekamen meine Pflegeeltern eine Extrakarte für mich, womit Milch eingekauft werden konnte. Es gab einen kleinen Metzgerladen. Da bekamen wir manchmal Fleischbrühe, wenn wir Glück hatten. Anstellen war obligatorisch, auch im kleinen Lebensmittelladen. Dort bekam ich manchmal ein Bonbon. Das reichte bei mir für einen ganzen Tag, weil ich es zwischendurch immer mal wieder raus nahm, um später weiter zu lutschen.. Hinter unserem Wohnhaus hatte mein Pflegevater zwischen den Ruinen ein Beet angelegt, dort wuchsen Bohnen und Tomaten. Und er liebte Wicken, die wuchsen zwischen den Bohnen und Tomaten mit. Brikett haben wir Kinder von den Kohleloren stibitzt. Die Jungen warfen sie runter, und die Mädchen trugen sie in ihren Schürzen nachhause. Ansonsten wurde mit Holz gekocht, und eine Stube geheizt.