Die Kinder- und Familienfasnacht findet am Dienstag statt. Auch hier gibt es wieder Umzüge durch die Stadt, allerdings zeigen sich nicht die Cliquen in Gruppen, sondern vor allem Familien mit ihren Kindern. Manchmal haben auch befreundete Familien gemeinsam einen Wagen hergerichtet. Wenn die Aktiven aus verschiedenen Cliquen kommen, sieht man die unterschiedlichsten Larven (Masken) auf einem Haufen.
Von den Kindern, insbesondere von den Kleinen, wird allerdings noch nicht erwartet, dass sie sich vollständig in schweren Kostümen vermummen. Die häufigsten Verkleidungen neben den traditionellen Figuren sind Cowboys, Prinzessinen und neuerdings vor allem bei kleineren Kindern immer häufiger Tiere wie Dinosaurier.
Guggemusigg
Die Guggenmusik kommt ursprünglich aus dem alemannischen Raum (Schweiz und Süddeutschland) und wird auch „Guggemoseg“, „Guuggenmusig“ (in der Zentralschweiz) oder „Chatzemusig“ genannt. Es handelt sich um eine stark rhythmisch unterlegte, auf ihre eigene, sehr spezifische Art „falsch“ gespielte Blasmusik. Meistens wird sehr gekonnt knapp neben der Melodie hergespielt, das heißt man erkennt die Melodie durchaus, aber sie klingt ziemlich schräg. Dabei wird sie von einer ebenfalls sehr guten Rhythmussektion dominiert und vorangetrieben. So entsteht eine wilde, mitreissende Musik, gut tanzbar und hervorragend geeignet für spontane Platz- und Strassenkonzerte während der „wilden Tage“. Die Musiker sind zudem alle verkleidet und maskiert. Die Guggenmusik ist ein wichtiger Bestandteil der Basler Fasnacht. Neben den traditionellen Blechblasinstrumenten wie Trompete, Tuba und Posaune sowie dem unvermeidlichen Schlagwerk lässt sich heute auch beinahe jedes andere Instrument finden. Von der Steeldrum bis zum Dudelsack, von der Piccoloflöte über Klarinetten und Saxophone bis zu gewaltigen Sousaphonen ist alles anzutreffen.
Gugge Konzert
Am Dienstagabend gehört die Gegend um Marktplatz, Barfüsserplatz und Claraplatz den Guggenmusik-Gruppen, die mit ihren Blechblasinstrumenten für Stimmung sorgen. Die Pfeifer-Gruppen ziehen sich in der Zeit eher in die Seitengassen zurück.
Die Gruppen bleiben auf ihrem Marsch durch die Innenstadt immer wieder mal stehen, spielen für die anwesenden Zuschauer vier bis fünf Stücke und gehen dann weiter. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich die Gruppen auch mal in Cafés und Wirtschaften begeben und den dort versammelten Gästen ein Ständchen darbieten.
Ist das Räppli-Täschli einmal leer und sind genügend Leute gestopft, so füllt man die leere Stoffhülle am besten mit allerlei Leckereien. So schienen die Kinder am Binggis-Cortège zu denken, also schnell hin zum Wagen, Räppliduschen hin oder her, auf der Jagd nach Dääfeli ist jedes Mittel recht.
Die Binggis genossen «ihren» Fasnachtszyschtig in vollen Zügen. Schon üblich ist es, dass es für die Zuschauer nicht nur traditionelle Kostüme zu bestaunen gab, sondern auch Prinzessinnen, Pippi Langstrumpf oder Piraten. Nur bunt musste es sein, das ist wichtig, und nicht langweilig alltäglich. Denn wann sonst, wenn nicht an der Fasnacht, lassen einen die Eltern mit Feenflügeli und Cowboyhut auf die Strasse?
ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert ... Karl Marx ist tot, Einstein ist tot, und mir ist auch schon ganz schlecht ... *** Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben,aber dem Tag mehr Leben... ***
Als Cortèges werden die Fasnachts-Umzüge bezeichnet, die am Montag- und Mittwochnachmittag durch die Innenstadt stattfinden. Die Umzüge laufen auf zwei festgelegten Routen, einer inneren und einer äusseren, die gegeneinander verlaufen. Die Umzüge laufen nicht, wie zum Beispiel die Rosenmontagszüge in Köln und Mainz von A nach B, sondern zirkulieren. Jede Clique hat auf dieser Route einen genau festgelegten Abmarschpunkt und eine Abmarschzeit.
Während der Umzüge zeigen auch die Wagencliquen ihre meist aufwändig dekorierten Fasnachtswagen, auf denen sie ihre Sujets umgesetzt haben. Von den Wagen werden Süssigkeiten und Obst an die Kinder verteilt und Blumen an Mädchen verschenkt. Wer allerdings keine „Blagedde“ (Plakette) hat, braucht gar nicht auf die Wagen loszulaufen, er wird höchstens eine Ladung „Räppli“ (Konfetti) erhalten.
Donnerstag 04.00 ist Ändstreich,dann wird die Fasnacht für 1 Jahr begraben.