Heut eine wunderschöne Geschichte meines Freundes Werner Forneberg aus Bremen und seine Gedanken dazu
„Die Insel der Gefühle“
Vor langer Zeit existierte einmal eine wunderschöne, kleine Insel.
Auf dieser Insel waren alle Gefühle der Menschen zu Hause: Der Humor und die gute Laune, die Traurigkeit und die Einsamkeit, das Glück und das Wissen und all die vielen anderen Gefühle. Natürlich lebte auch die Liebe dort.
Eines Tages wurde den Gefühlen jedoch überraschend mitgeteilt, dass die Insel sinken würde.
Also machten alle ihre Schiffe seeklar, um die Insel zu verlassen. Nur die Liebe wollte bis zum letzten Augenblick warten, denn sie hing sehr an ihrer Insel.
Bevor die Insel sank, bat die Liebe die anderen Gefühle um Hilfe.
Als der Reichtum auf einem sehr luxuriösen Schiff die Insel verließ, fragte ihn die Liebe: "Reichtum, kannst Du mich mitnehmen?"
"Nein, ich kann nicht. Auf meinem Schiff habe ich sehr viel Gold, Silber und Edelsteine. Da ist kein Platz mehr für Dich."
Also fragte die Liebe den Stolz, der auf einem wunderbaren Schiff vorbeikam. "Stolz, bitte, kannst Du mich mitnehmen?"
"Liebe, ich kann Dich nicht mitnehmen", antwortete der Stolz, "hier ist alles perfekt und Du könntest mein schönes Schiff beschädigen."
Als Nächstes fragte die Liebe die Traurigkeit: "Traurigkeit, bitte nimm Du mich mit." "Oh Liebe", sagte die Traurigkeit, "ich bin so traurig, dass ich allein bleiben muss."
Als die gute Laune losfuhr, war sie so zufrieden und ausgelassen, dass sie nicht einmal hörte, dass die Liebe sie rief.
Plötzlich aber rief eine Stimme: "Komm Liebe, ich nehme Dich mit."
Die Liebe war so dankbar und so glücklich, dass sie ganz und gar vergaß, ihren Retter nach seinem Namen zu fragen.
Später fragte die Liebe das Wissen: "Wissen, kannst Du mir vielleicht sagen, wer es war, der mir geholfen hat?"
"Ja sicher", antwortete das Wissen, "das war die Zeit."
"Die Zeit?" fragte die Liebe erstaunt, "Warum hat mir die Zeit denn geholfen?" Und das Wissen antwortete: "Weil nur die Zeit versteht, wie wichtig die Liebe im Leben ist."
Wie wir alle wissen ist ja heuer Whitney Houston gestorben. Sie war eine ganz wundervolle Sängerin mit einer grandiosen Stimme und ihre vielen Lieder über die Liebe haben mich immer sehr berührt.
Die Süddeutsche Zeitung schrieb über Whitney Houston: „Sie war sich selbst der schlimmste Feind!“
Dieses Schicksal beweist wieder einmal, dass Ruhm, Reichtum und Ehre allein nicht ausreichen, um uns glücklich zu machen.
Dass Whitney Houston so wundervolle, so gefühlvolle Lieder über die Liebe gesungen hat, hat vielleicht auch damit zu tun, dass sie sich selbst so sehr nach Liebe, nach Zuwendung gesehnt hat.
Denn bei einer Sache bin ich mir ganz sicher: Auch wenn wir oft Masken tragen und uns, wie man heute sagt, cool präsentieren und so tun, als könnte uns keiner – so gilt doch, was die Liebe, den Wunsch nach Zuwendung betrifft, dass wir alle wie Kinder sind, die sich nichts mehr ersehen, als geliebt zu werden, gemocht zu werden, geachtet zu werden, respektiert zu werden.
Dass die Sache mit der Liebe so unendlich kompliziert ist und uns Menschen oft so viel Schmerzen bereitet, hat damit zu tun, dass die Liebe in einem starken Wettstreit mit anderen Gefühlen, wie z.B. dem Stolz, steht.
Wir sind oft zu stolz, zuzugeben, dass wir uns nach Liebe sehnen, und um nach außen das Gesicht zu wahren, verzichten wir lieber auf die Liebe, obwohl sie doch das ist, was wir am meisten ersehen.
Ihr Lieben,ich wünsche jeder/jedem Einzelnen von Euch, dass es Euch gelingen möge, Euch von all den äußeren Zwängen frei zu machen.
Ich möchte es einmal in einem Bild formulieren, was ich meine:
Das Zentrum des Lebens ist die Liebe, ihr sollten wir unsere ganze Kraft schenken.
Sie speist unser Leben mit Zuversicht und Hoffnung, sie verleiht uns das Durchhaltevermögen, das wir brauchen, um das Leben durchstehen zu können, und sie schenkt uns die Freude, sie unser Leben hell macht. Gleichzeitig gibt sie uns den Schlüssel in die Hand zu dem Zauber, mit dem wir andere Menschen glücklich machen können. Denn alle Menschen, mit denen wir zu tun haben und denen wir begegnen, freuen sich über unser Lächeln, unsere Zuwendung, unsere Liebe.
All die anderen Dinge im Leben – der Stolz, der Reichtum, die Traurigkeit, die gute Laune und viele andere Gefühle, haben auch ihre Daseinsberechtigung und zwar zu den Zeiten, wo sie gebraucht werden. Aber sie sind rund um das Zentrum der Liebe gruppiert, sie sind also im wahrsten Sinne des Wortes zweitrangig!
sonnige Grüße von Helmut mit diesen wunderbaren Gedanken von Werner