Momentan erweckt die deutsche Bundesregierung den Eindruck, als habe sie die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise einigermaßen im Griff. Die Wahrheit sieht jedoch anders aus: Hinter verschlossenen Türen herrschen Hektik und mittleres Chaos, da man sich der Tatsache bewusst ist, dass keine der bisher angebotenen »Lösungen« eine wirklich überzeugende ist …
Der Wahnsinn hat Methode: US-Präsident Barack Obama hat die Europäer aufgefordert, seinem Vorbild zu folgen und ausgiebige Konjunkturprogramme aufzulegen. Sprich: Frisch gedrucktes Geld soll ins (marode) System gepumpt werden, damit die Wirtschaftskrise abgeschwächt werden kann. Ob das Ganze funktioniert, weiß allerdings niemand, und gerade deshalb sind einige europäische Regierungen eher zögerlich mit dem Auflegen von Konjunkturprogrammen, schließlich muss ja irgendwer irgendwann einmal die Zeche für das Chaos zahlen. Drei Mal dürfen Sie raten, wer das sein wird … Natürlich wir!
Aus wahlkampftaktischen Gründen bemühen sich die verantwortlichen Politiker hierzulande, die Wahrheit noch vor dem (Wahl-)Volk zurückzuhalten. Doch die nächste Bundeskanzlerin oder der nächste Bundeskanzler wird eine Reihe von schlechten Nachrichten, besser Grausamkeiten, für die Wähler parat haben, sobald die Bundestagswahl 2009 vorbei ist. Wie schrecklich diese Nachrichten ausfallen, kann im Moment noch niemand genau sagen. Fakt ist aber, dass das deutsche Finanzsystem als Teil des europäischen Finanzsystems bereits leicht ins Trudeln geraten ist. Hinter vorgehaltener Hand spricht man schon darüber, dass die Schulden diesem Land über den Kopf wachsen und dass sich möglicherweise künftig niemand mehr findet, der dieser Nation noch Geld in den benötigten Größenordnungen leiht – auch trotz der fleißigen Arbeit einer BRD Finanzagentur GmbH. Hinter vorgehaltener Hand wird sogar schon darüber diskutiert, dass künftig vielleicht sogar der Euro einer anderen, dann wieder nationalen, Währung Platz machen muss. Staatsbankrott und Währungsreform sind keine Unmöglichkeiten mehr. Im Gegenteil. Dass man das verschweigt, ist nicht verwunderlich: Schließlich ist es Ihr Geld, dass dabei über den Jordan geht. Und schlechte Nachrichten vor einer Wahl fallen immer auf den zurück, der sie verkündet.
Der Einzige, der bisher in Europa in Bezug auf Konjunkturprogramme die Wahrheit verbreitete, war der tschechische Ex-Regierungschef Topolanek, der die US-Konjunkturhilfen als »Weg in die Hölle« bezeichnete (eine Darstellung, die später als »Übersetzungsfehler« verniedlicht wurde, aber wohl wirklich so gesagt wurde, da auch die tschechische Nachrichtenagentur CTK sie so verbreitete). Tatsächlich sind derartige Hilfen nichts anderes als der Weg in die Hölle, denn bevor man Geld in ein marodes System pumpt, muss zunächst die Frage geklärt werden, ob diese Finanzmittel je wieder aus dem System »gezogen« werden können, wenn der »Wirtschaftsmotor« wieder angesprungen ist. Geschieht das nicht, ist eine galoppierende Inflation programmiert, da bekanntermaßen das Angebot an Waren und Dienstleistungen begrenzt ist, während der Wahn des Gelddruckens offenbar keine Grenzen kennt. Sicherheitshalber sollten sich die Leser dieses Artikels schon einmal darauf vorbereiten, dass am Ende der Finanzkatastrophe, die von dreisten Zockernaturen und Bankversagern inszeniert wurde, eine jährliche Inflationsrate von zehn bis 15 Prozent »normal« sein dürfte. Die Folgen einer solchen Inflation sind nicht absehbar, schon umso weniger, als die Einführung des Euro ja bereits eine Verdoppelung zahlreicher Waren- und Dienstleistungspreise mit sich brachte. Der oft geäußerten Weisheit, dass nach dem Ende der Finanzkrise das derzeitige System ein anderes sein dürfte, ist zuzustimmen. Die Frage ist nur, was das für ein System sein wird. Und was zwischenzeitlich passiert, wenn möglicherweise der Euro wegbricht, eine neue Währung zwangseingeführt werden muss, oder – im minder schweren Fall – die Steuerzahlungen geringer werden und dann infolge dieser Ereignisse auch die Zahlungen von Sozialleistungen eingeschränkt werden müssen. Was werden die Rentner sagen, wenn man ihnen die Altersbezüge kürzt (von denen ja bereits ein Teil steuerfinanziert sind), was werden die Hartz-IV-Empfänger tun, wenn die monatlichen Zahlungen ausbleiben und was werden vor allem unsere Mitbürger mit Migrationshintergrund tun, die keiner Tätigkeit nachgehen und möglicherweise immer noch glauben, in Deutschland flössen Milch und Hönig …? Folgen Sie dann ihren »Vorbildern« in Frankreich und randalieren in deutschen Großstädten mit Gewalt und Feuer?
Gewiss, mancher Zeitgenosse mag glauben, ich übertreibe. Doch leider ist es eine Tatsache, dass diese Finanzkrise alles übersteigt, was es bisher gegeben hat. Ein Fiasko mit offenem Ausgang sozusagen.
Das, was jetzt (auch) in Deutschland geschieht, ist unter anderem die Folge dessen, was bereits die rot-grüne Regierung unter Schröder angerichtet hat. Sie machte den Weg frei für alle Finanzjongleure, für Derivate und Hedgefonds. Geradezu lächerlich erscheint es, dass dieselben Politiker, die die letzten Schranken für die Finanzindustrie beseitigten, nun von Transparenz und neuen Finanzmarktregeln sprechen (der Begriff »Wendehals« erfährt in diesem Zusammenhang eine völlig neue Deutung). In Deutschland existiert seit Langem schon ein Ausspruch, der die Reaktion einfacher Menschen auf unhaltbare Zustände beschreibt und den ich, um die Situation angemessen zu charakterisieren, hier auch einmal benutzen möchte, weil er bestens passt: »Man kann gar nicht so viel fressen, wie man kotzen möchte.« Das trifft die Stimmung vieler Bürger. Die Wut nimmt zu – aber auch die Ratlosigkeit. Letztere sogar unter Fachleuten und Beratern, die dafür bezahlt werden, immer einen Ausweg zu wissen. Diesmal ist aber alles anders – wie man aus den Insiderkreisen hört.
In früheren Zeiten hatten Finanz- und Wirtschaftskrisen meist nationalen Charakter. Ihnen folgten (gewaltsame) Aufstände, Revolutionen, neue Regierungen. Die Folgen blieben sozusagen lokal begrenzt. Im 20. Jahrhundert führte die Große Depression zu einem ersten Flächenbrand mit Millionen Arbeitslosen in Amerika und Europa und nur durch einen Weltkrieg konnte wieder eine Phase der Stabilität erreicht werden. Doch um welchen Preis?! Um den Preis von 50 Millionen Toten! Da der Wahnsinn danach nicht geringer wurde, die Internationalität von Finanzen und Wirtschaft, die Verquickung der Volkswirtschaften immer intensiver betrieben wurde, erreichte man mittlerweile einen absolut widernatürlichen Zustand, der im Falle einer schweren Krise, die wir nun haben, unweigerlich globale Auswirkungen hat. Was wird diesmal die Lösung sein: ein Atomkrieg?
Auch ohne Schwarzmalerei betreiben zu wollen: diese Gefahr ist realer, als man glaubt. Die US-Finanzhegemonie geht offensichtlich und glücklicherweise ihrem Ende entgegen. Innerhalb von nicht einmal 100 Jahren hat man gezeigt, dass das System nicht funktioniert. Und dennoch werden die Amerikaner, allen voran Barack Obama, nicht müde zu behaupten, sie (die USA) hätten die Qualifikation, die Führung in der Welt zu behalten. (Wie das? Sind wir alles Lemminge, die über die Klippen springen sollen?) Offensichtlich leidet man dortzulande unter einer strikten Verkennung der Tatsachen, was zu Entscheidungen führen kann, die unumkehrbar und nicht mehr reparabel sind. Und wenn es zum Äußersten kommt, wird Deutschland einer der Hauptschauplätze der Kriegsführung sein. Wie, das wussten Sie nicht? Dann wurde es höchste Zeit, dass es Ihnen jemand gesagt hat.
Womit wir wieder in unserem Land sind. Mein Tipp: Genießen wir den Frühling und den Sommer. Denn das Einzige, was auf mittlere Sicht besser in diesem Land werden wird – ist (vielleicht) das Wetter.
-------------------------------------- Gruß Jürgen
ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich gänzlich ungeniert ... Karl Marx ist tot, Einstein ist tot, und mir ist auch schon ganz schlecht ... *** Du kannst dem Leben nicht mehr Tage geben,aber dem Tag mehr Leben... ***