Solche Importe von Medikamenten "über mehrere Ecken" sind seit langem bekannt. Grundsätzlich muss man aber zwischen Originalpräparaten und (in meist asiatischen Hinterhöfen) gefälschten Produkten unterscheiden. Wenn in ersteren Fall die Ware ordnungsgemäß gelagert wurde und auch das Ablaufdatum noch nicht erreicht ist, dann wäre nichts gegen meist preiswertere Einkäufe einzuwenden. Schuld haben nicht nur die Zwischenhändler (inkl. lokaler Großhändler), auch die Pharmaerzeuger versuchen dadurch, zusätzliche Mengen abzusetzen. Natürlich sind die nationalen Gesundheitsbehörden sowie die lokalen Pharmaniederlassungen mit diesen sog. Parallelimporten nicht einverstanden. Siehe auch den regen Einkauf von Privaten über das Internet.
Anders liegt es bei den Nachbauprodukten (nicht zu verwechseln mit offiziellen Generikums!), welche oft schlechte Wirk- und Zusatzstoffe beinhalten. Diese erbringen oft nicht die erwünschte Wirkung bzw. können sogar für den Körper schädlich sein.
In diesem Zusammenhang muss man aber auch erwähnen, dass oft lebenswichtige Medikamente durch Patente geschützt und daher - besonders für ärmere Länder - nicht erschwinglich sind. Da hat z.B. INdien und China in der Vergangenheit oft schon - mit lokaler Regierungs- und Justizgenehmigung - illegale Nachbauten auf hohem Qualitätsniveau gemacht und diese sogar an "ärmere" Länder zu wesentlich günstigeren Konditionen exportiert. Natürlich will der "Erfinder" durch den 15-jährigen Patentschutz mit sehr hohen Verkaufspreisen die investierten Forschungsmilliarden (ja, so viel kosten bahnbrechende neue Medikamente!) wieder zurückbekommen, aber andererseits müssen auch sehr viele Menschen in den Entwicklungsländern wegen Nichtverfügbarkeit durch extrem hohe Preise leiden und oft auch sterben.
Zur objektiven Beurteilung muss man also alle Seiten erkennen, was im genannten Filmbericht nicht der Fall war.