Gedanken über Gutscheine für Wareneinkäufe und Dienstleistungen:
Grundsätzlich ist es für den Käufer dann ein guter Einkauf, wenn alle drei Faktoren Qualität, Service und Preis zusammen akzeptabel sind. Wenn nur einer dieser drei wesentlichen Elemente unbefriedigend ist, dann war es ein schlechter Einkauf.
Tatsache ist, dass normalerweise ein ordentlicher Geschäftsmann nichts verschenkt und in der Kalkulation des Verkaufspreises vorab alle möglichen Nachlässe einkalkuliert (= „eingepreist“) werden. Es entstehen daher zwei Klassen von Käufern: solche welche die angeschriebenen Preise bezahlen und andere, welche ständig auf Gutscheine und Rabatte Ausschau halten, was meist auch mit relativ viel Zeitaufwand verbunden ist. Schon beim Abverkauf mit großem Rabatt (z.B. 30 oder 40 %) ist anzunehmen, dass der neue Nettopreis über den Einstandskosten liegt, also sonst immer kräftig aufgeschlagen wird.
Im Internet biete man gerne für den Erstkauf Gutscheine an, um so neue Kunden mit Mail- und Wohnadresse zu erfahren und diese dann laufend mit Werbung zu versorgen.
Im Lebensmittelhandel (Supermärkten) werden Aktionen großteils von den Erzeugern „mitfinanziert“, d.h. der Hersteller muss für eine bestimmte Menge auch einen niedrigeren Erzeugerpreis anbieten, also haben sowohl Hersteller als auch Händler kurzfristig eine etwas geringere Preisspanne. Ich schätze ebenfalls Aktionspreise, allerdings sollten diese nicht zum Mehrverbrauch motivieren, sondern – wo es finanziell und lagermäßig (Verfallsdatum beachten!) möglich ist - nur als Vorkauf für den späteren Verbrauch angenommen werden. Bei den sog. Non-Food-Artikeln (also die Nicht-Lebensmittel) ist die Gefahr sehr groß, dass man „günstige“ Waren einkauft, welche man gar nicht braucht bzw. ursprünglich gar nicht haben wollte.
Viele Apotheken stellen meist gar nicht unbedingt notwendige Produkte als Blickfänger für die Wartenden aus, um einen sog. Zusatzumsatz durch Spontanentscheidungen zu kreieren. Im Fachjargon nennt man diese Artikel OTC-Produkte (sprich: o-ti-si), welche rezeptfrei „über die Theke“ (over-the-counter) verkauft werden. Gerne werden dabei sog. Nahrungsergänzungsmittel (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) angeboten und gekauft, welche eigentlich für die meisten Menschen sinnlos sind, da in einer ausgewogenen Ernährung alle für den Körper notwendigen Stoffe enthalten sind. Es gibt aber auch Ausnahmen, wo die Einnahme solcher Sachen wegen Mangelerscheinungen durchaus ihre Berechtigung haben.