Es ist leider so, dass die Vertreiber von z.B. US-Kinofilmen sowie Sportveranstaltungen von den Sendeanstalten Lizenzgebühren verlangen, welche je nach potentieller Zuseherzahl gestaffelt sind. Große Sendeanstalten zahlen dabei die Höchstgebühr, daher ist z.B. bei ARD und ZDF auch immer ein Empfang im Ausland (terrestrisch oder über Satellit) frei möglich. Kleinere Länder wie die Schweiz und Österreich werden aber gezwungen, dass die übernommenen Filme und Übertragungen nur im eigenen Land verbreitet werden.
Die ist der Hauptgrund, warum in Deutschland Sendungen von SRF und ORF nicht frei verfügbar sind. Beide Sendeanstalten haben aber zusätzliche Sat-Kanäle, wo ihre eigenen freien Sendungen doch über Satellit in Europa gesehen werden können (SF-info sowie ORF 2E). Wenige Kabelgesellschaften zahlen aber monatliche Gebühren an diese Sender, um auch deren Programme zu verteilen.
Da in beiden genannten kleinen Ländern TV-Gebührenpflicht herrscht, geht man nun sogar dazu über, dass die terrestrische Ausbreitung über das Sendesystem DVB-T2 (wie schon beim Sat-Empfang) verschlüsselt wird, damit können sogar Grenzbewohner (z.B. Lindau zu Vorarlberg) die Programme des Nachbarlandes nicht mehr empfangen. Dazu sind spezielle Entschlüsselungskarten erforderlich, welche offiziell nur für Gebührenzahler im Heimatland ausgegeben werden. Ausnahmen für wenige Betroffene sind aber möglich (z.B. Bewohner in Südtirol oder Diplomaten). Offiziell dürfen diese Karten aber nicht im Ausland benützt oder weitergegeben werden, was aber trotzdem geschieht.
Interessant ist dabei, dass zwar die Kanarischen Inseln mitversorgt werden, nicht aber das zu Portugal gehörende Madeira. Dort kann nur mit großem Aufwand (180 cm-Schüssel) und bei wolkenfreien Himmel deutsches Programm von Astra 19,2 Grad Ost empfangen. Die Schüssel muss stark fixiert werden, denn bei den dort herrschenden Winden wird das Bild sonst schnell "gepixelt". Die Möglichkeit von der Verwendung solcher "Riesenschüsseln" werden auf den Landkarten nicht mehr angezeigt.