Der Boléro von Maurice Ravel wird gerne bei den heutigen populären Flashmobs gespielt. Die vor allem deshalb, weil bei den Ostianto-Rhythmus die zwei 16-taktigen Melodien in 18 Variationen mit wenigen Instrumenten beginnen. Allerdings werden bei diesen Freiluftaufführungen die vorgeschriebenen Tempi und alle Variationen mangels Dirigenten nicht immer eingehalten.
Ein wenig erinnert mich der zeitweise Einsatz der Musikinstrumente an den 4. Satz der 45. Symphonie (Abschiedssymphonie) von Joseph Haydn. Dort werden es bekanntlich immer weniger Musiker, die oft auch die Pultbeleuchtung abschalten und vorzeitig weggehen, bis schließlich nur mehr zwei Violinen spielen. Der anwesende und auftraggebende Fürst Esterhazy soll anschließend den „diskreten Hinweis“ des Komponisten und Dirigenten Haydn verstanden haben, die klagenden Musiker nach überlanger Saison wieder zu ihren Familien zu entlassen. Bei manchen Aufführungen in schlossähnlichem Ambiente mit reduzierter Beleuchtung und eventuellen Ausblasen von Pultkerzen kann dies sehr romantisch wirken. Ich habe schon solche Konzerte erlebt, zuletzt im Rumänischen Athenäum (Rumänisch: Ateneul Român), dem berühmten „runden“ Konzertgebäude von Bukarest.