Der Fluss, die Bode, hat etwas Hochwasser. Anton hütet am Ufer der Bode, auf einer saftigen Wiese, die Gänse.
Auch seine Schulkameradin, die Liese, ist dabei. Die Gänse mit ihrem Gänserich Otto grasen auf der Wiese. Anton und Liese spielen am Ufer. Anton steht oft in der Bode und fängt kleine Fische. Heute kann er durch das Hochwasser dort nicht stehen. Das Wasser ist ca. 1,50 Meter hoch. Am Ufer mit Wasser zu spielen macht Spaß. Auch fließt das Wasser der Bode schneller als sonst. Es hatte die letzten drei Tage viel geregnet. Darum hat der Fluss mehr Wasser als sonst. Liese hat Angst und möchte nicht am Ufer spielen. Doch Anton wollte Kapitän sein. Er freut sich über das viele Wasser. Doch da rutschte Anton aus und befand sich plötzlich in der Bode. Anton kann noch nicht schwimmen. In der 3. Klasse lernt man in der Schule schwimmen. Anton schrie. Liese kann auch nicht schwimmen. Was tun, um Anton zu helfen? Ein langer Ast war auch nicht da, um ihn Anton zu reichen, damit er sich daran festhalten kann. Anton schrie und Liese schrie. Der Gänserich Otto hörte die Geschreie. Er sah, wie Anton mit der Strömung weggerissen wird. Manchmal ist Anton auch schon unter Wasser.
Da fing der Gänserich Otto an zu trompeten. Alle Gänse machten lange Hälse. Dann liefen sie die Gänse und vornweg Otto, zum Ufer und sprangen ins Wasser.
Sie schwamm zu Anton. Dieser konnte sich an Otto und der Gans Erna festhalten und gemeinsam schwammen sie zum Ufer. Anton rettete sich mithilfe der Gänse. Als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, war er froh. Dann nahm er Otto in den Arm und drückte ihn. Otto trompetete noch mal und alle Gänse liefen wieder zur Wiese. Sie grasten, als ob nichts gewesen war. Otto hatte Anton das Leben gerettet. Als Anton pudelnass nach Hause kam und die Geschichte seinen Eltern erzählte, war es für den Vater klar. Otto, der Lebensretter, wird nie geschlachtet. (C) F. Buchmann