Es war einmal ein Holzfäller. Dieser wohnte am Rande eines dichten Tannenwaldes in einer Holzhütte. Das Haus hatte drei Zimmer. Eine ganz große Wohnküche, ein Schlafzimmer, und das dritte Zimmer gehörte dem Jungen des Holzfällers. Der Junge war im mittleren Alter und liebte Tiere aller Art. Die Rehe und Wildschweine brachte er im Winter Heu und anderes Futter. Im Herbst sammelte er Kastanien und Eichel, diese bekam das Wild immer am Sonntag, damit sie wussten, dass der Sonntag ein besonderer Tag war. Auch sein Vater der Holzfäller brachte ihn des Öfteren fast alle Sorten Tannenzapfen mit. Die Eichhörnchen fraßen sie besonders gern. Auch fütterte er im Winter die Singvögel, die nicht die weite Reise nach dem warmen Afrika antreten konnten, um dort zu Überwintern.
Eines Tages im Sommer streifte er durch den Wald und sah plötzlich, wie ein Fuchs einen bunten Vogel gefangen hatte. Blitzschnell lief er auf den Reineke Fuchs zu und dieser ließ den Vogel aus seiner Schnauze frei. Er suchte sofort das Weite und wurde lange nicht mehr an dieser Stelle gesehen.
Der Hans, so hieß der Junge, hob den Vogel auf und bemerkte, dass der Fuchs ganz schön zugebissen hatte. Bei den Biss wurde das Tier schwer verletzt. Er blutete und 3 farbenprächtige Federn lagen am Boden, auch konnte er nicht mehr richtig fliegen. Hans nahm den Vogel mit nach Hause und pflegte den Vogel gesund. Besonders schmeckten das Tier Mehlwürmer. Diese brachten den buntgefiederten Vogel wieder Kraft. Die bunten Federn befestigte der Hans an seinen Holzfäller Hut, den er letztes Jahr Weihnachten von seinem Vater geschenkt bekommen hat. Der Hut gehört zur Tracht der Holzfäller und der Junge darauf sehr stolz. Die drei Federn schmückten den Hut wirklich schön. Der Vogel war den ganzen Sommer zu Pflege im Haus der Holzfäller. Er lernte abermals richtig fliegen und es war Zeit ihn wieder in die Freiheit zu entlassen. Hans hatte Ende des Sommers Geburtstag und an diesen Tag entließ der Bube wieder in die Freiheit.
Der Vogel flog eine große Runde. Der Flug sah perfekt aus. Dann setzte er sich aus einem grandiosen Tannenast und lies aus voller Lebenskraft seine Stimme ertönen. Danach setzte er wieder zum Flug an und landete genau vor Hans Beine. Ließ seinen Ruf ertönen und plötzlich sprach er in der Menschensprache!
„Hab recht herzlich Dank für deine Pflege, ohne dich hätte ich den Biss des Fuchses nicht überlebt. Ich bin ein besonderer Vogel. Die drei Federn an deinen Hut werden dir immer helfen. Es sind Zauberfedern, wenn du in Gefahr bist nimmst du eine Feder und hältst sie gegen die Gefahr. Sie wird sie abwehren.“
Nach diesen Worten flog der Vogel in das Gebüsch des Waldes und ward verschwunden.
Der Junge, schüttelte den Kopf und glaubte nicht, was eben passiert war. Nahm seinen Hut und schaute sich die Federn noch einmal an! Der Winter kam und Hans ging in den Wal und fütterte das Niederwild. Als er damit fertig war, kamen die Vögel dran. Er hatte grade das Futter auf den Futterplatz geworfen, als ein mächtiger Wolf aus dem Buschwerk, auf ihn zu kam. Auch dieser konnte die Menschensprache und brüllte zu den Buben herüber und fletschte dabei seine Zähne. Er sah furchterregend aus. Was soll ich jetzt machen, dachte Hans und er erinnerte sich an den bunten Vogel. Nahm seinen Hut blitzschnell vom Kopf und flink hatte er eine Feder in der Hand. Der brandgefährliche Wolf zeigte weiterhin seine zerfleischenden Zähne und knurrte laut.
Der Junge in der Hand eine rote Feder und zeigte auf den Wolf, dieser wich ein Stück zurück, doch plötzlich blitzte es und er Wolf fiel tot um. Aus der Feder kam ein greller Blitz und tötete das Raubtier. Hans glaubte seinen Augen nicht, was im Moment gerade passierte. Vorsichtig ging er mit einem Ast in der Hand zur Wolfsbestie. Stieß das wilde wehrlose Tier an und wirklich der Wolf war tot. Hans ging nach Haus und holte seinen Vater, den Holzfäller. Beide zogen den Wolf in eine Kuhle im Wald und schnitten einige Zweige und Äste von den Bäumen. Diese legten sie über den Wolf, sodass er nicht mehr zu sehen war. Hans baute noch ein hölzernes Kreuz aus Ästen und stellt es am Kopfende des Wolfes.
Ein Jahr später kam der Junge wieder einmal an die Stelle des Grabes vorbei. Er sah auf dem hölzernen Kreuz den bunten Vogel sitzen. Als dieser Hans sah, kam er angeflogen und sang ein wunder, wundervolles Vogelgezwitscher. (C) F. Buchmann