Wir haben Mitte Juni. Ich sitze an Küchenfenster und schaue heraus. In der Luft über unserem Haus zieht ein roter Milan seine Kreise. Er sucht Futter für seine Jungen. Ganz lautlos zieht er seine Bahn. Die Hauptnahrung für den Milan sind Mäuse, Maulwürfe, Ratten, aber auch Vögel, wie Stare, Amsel, Tauben und Drosseln. Er holt sich auch mal ein Küken vom Huhn oder der Enten. Fische sind auch seine Leibspeise. Doch plötzlich höre ich kreischende Vögel, die sich auf den Milan stürzen. Es sind kleine schwarze Piepmätze. Ich schaue genauer hin und hole mein Fernglas. Es sind ungefähr zehn Schwalben die den Milan angreifen. Das rote Federvieh kommt ins Trudeln. Die kleinen Vögel sind viel schneller als er. Sie fliegen über den Kopf des Raubvogels und hacken ihn dort. Der Milan hat sein Flug wieder stabilisiert und fängt an schneller mit seinen Flügel zu schlagen. Er versucht das Weite zu suchen. Doch die Schwalben geben nicht auf. Sie attackieren den Milan weiter.
Ungefähr einen Kilometer kämpfen die Vögel noch, bis dann die Schwalben von dem Raubvogel ablassen. Sie fliegen zurück. Die Rauchschwalben haben auch Junge und diese verteidigt. Solch Naturschauspiel bekommt nicht alle Tage zusehen. Den Milan aber habe ich in den nächsten Tagen nicht in der Nähe unseres Grundstücks gesehen. Eine Woche später habe ich ihn wieder erblickt, jedoch weit, weit oben in der Luft zog er seine Kreise. (C) F. Buchmann