Das Häschen mit dem goldenen Glöckchen Im Osterland ist noch tiefster Winter, trotzdem dass es schon Mitte März ist. Die Schneeglöckchen klopfen an die Erdoberfläche, sie wollen raus und ihre schönen weißen Blütenblätter zu zeigen. Auch die Krokusse warten, dass die Sonne nun endlich den Winter vertreibt. Sie möchten ihre herrlichen bunten Blütenkelche öffnen und sich von den Bienen und Schmetterlinge kitzeln lassen, wenn sie an ihren Blütennektar naschen. Auch der Osterhase ist sehr beunruhigt. Solch langen Winter gab es noch nie. Nun hat er Angst, dass die Hühner in diesem Jahr wegen der Kälte nicht so viel Eier legen und es nicht genug für die Kinder gibt. Im Hasendorf sind alle Osterhasen sehr aufgewühlt. Doch die Wetterfrösche sagen für den nächsten Tag schönes Wetter voraus. Die Sonne soll scheinen und die Temperaturen klettern. Der nächste Morgen kommt und die Sonne schickt ihre ersten warmen Frühjahresstrahlen in das Osterland. Aus den Hasennestern kommen viele Hasen und fangen an ihre Vorbereitungen. Zum Osterfest zu organisieren. Einige, Langohren schmücken ganz schön ihre Nester. Die anderen fegen die Wege im Hasendorf. Auch in der Färbe Werkstatt ist Hochbetrieb. Der Kochosterhase feuert seinen Ofen an, um die Eier zu kochen und kochendes Wasser zum Herstellen der Farben zu haben. Alle seine Helfer sind bereit, die Eier zu färben und zu bemalen. Auch die Bienen kommen und bringen die ersten Farben von den Blüten der Krokusse und Stiefmütterchen. Doch der Hahn vom Hühnerstall hatte noch keine Eier gebracht. Was ist los im Hühnerstall. Warum kommt er der nicht? Der keine Hoppel, soll zum Hühnerhof laufen, um nachzuschauen, warum der Hahn nicht die Eier von seinen Hennen bringt. Das Häschen läuft los. Es dauert auch nicht lange, da kommt er am Stall an. Es ist ja schönes Wetter und warm ist es auch, doch der Hühnerhof sieht leblos aus. Keine Tiere sind auf dem Hof. Er läuft zum Stallgebäude und will die Tür zum Hühnerhaus aufmachen. Aber diese ist verriegelt. Plötzlich hört er, wie eine Stimme ruft: „Kommt sofort von der Stange! Ich bin hungrig und habe den ganzen Winter nichts Richtiges gefressen. Ich will eins von euch verzehren!“ Der Hahn macht kikeriki und die Hühner gackern vor Angst. Hoppel, erkennt die Stimme. Es ist der Fuchs. „Was mache ich da?“, überlegt das Häschen. „Wie kann ich den Fuchs vertreiben, ohne dass er mich fängt und frisst?“ Das Häschen läuft um den Hühnerstall. Doch er findet keinen Weg in die Hütte. Hinter der Tür gackern die Hühner immer lauter und der Vielfraß ruft ganz laut und böse: „Ich hole mir eins. Wie wär's mit dir?“ Der kleine Hase ist ganz aufgeregt, er schaut sich um. Da sieht er die Hundehütte von Bello, den Schäferhund. Hoppel nimmt sein ängstliche Herz in die Hand und läuft zur Hütte. Der Hundewächter liegt drin und hält seinen Schönheitsschlaf. Der kleine Angsthase weckt den Hund, doch dieser wird böse. „Soll ich dich fangen und zum Bauern bringen?“, fragt er. „Kannst du, aber bevor du das machst, vertreibe den Fuchs aus dem Hühnerstall, ansonsten bekommst du die nächsten drei Tage vom Bauern kein Fressen. Du hast den Stall nicht bewacht.“ Der Schäferhund springt aus der Hütte und läuft, was kannste, was haste zu den Hühnern. Dabei bellte er wie verrückt, sodass es Vielfraß hört. Nun sagt der Fuchs ganz leise: „Seid ruhig ihr blöden Hühner und du hör auf zu krähen, ich fresse euch doch!“ Der Schäferhund kommt nicht ins Innere und so bellt er ganz laut. Der Bauer hört das laute Gebelle und sieht aus dem Fenster und der Hund steht vor dem Hühnerstall, das bedeutet nichts Gutes und schon ist er unterwegs. Er holt seine Jagdflinte aus dem Schrank und rennt zu Holzhaus. Bello hat in der Zwischenzeit aufgehört mit bellen. Er legt sich sprungbereit vor die Stalltür. Vielfraß freut sich schon, weil es ruhig geworden ist und ruft: „Jetzt hole ich euch!“ Doch in diesen Moment geht die Holztür aus. Der Bauer hat die Verriegelung von außen geöffnet. Als der Rotfuchs den Farmer mit seiner Jagdflinte sieht, flieht er vor Angst. Er rennt blitzschnell durch die Beine des Bauern und wähnt sich in Freiheit. Doch Bello, springt auf den Fuchs und beißt ihn in das linke hintere Bein. Nimmersatt jault auf, doch es gelingt ihn sich loszureißen und läuft so gut und schnell er kann zum Gartenzaun. Nun knallt es und in seinen Hintern sticht als wären tausend Nadeln drin. Wiederum jault der Rotfuchs auf. Der Bauer hat den Langschwanz, eine Ladung Schrot in den Allerwertesten geschossen. Er kriecht mit aller Kraft durch den Gartenzaun und läuft unter riesigen Schmerzen in den Wald. Hinter einem großen Baum leckt er erst einmal seine Wunden und man hat ihn danach nie wieder gesehen. Bello, bekam vom Bauern eine besondere große Portion Futter. Hoppel saß hinter einem Rad vom Pferdewagen und hat alles mit angesehen. Als der Hund ihn dort sitzen sieht, läuft er schnell dort hin und bedankt sich bei den kleinen Hasen und sagt zu ihm: „Ab heute bin ich dein Beschützer! Du hast mir viel Ärger mit den Bauern erspart.“ Hoppel läuft zurück ins Osterland und berichtet den Osterhasen von dem Vorfall im Hühnerhaus. Es dauert nicht lange und es kräht im Osterdorf. Der Hahn bringt einen riesengroßen Korb voller Eier und bedankt sich nochmals bei Hoppele, denn Bello hatte den Hühnern erzählt, wer ihn auf den Fuchs im Hühnerstall aufmerksam gemacht hat. Hoppel bekommt aus diesem Grunde ein goldenes Glöckchen als Dankeschön vom Osterhasen um den Hals. Es ist eine der höchsten Auszeichnungen in Osterland. (c) Friedrich Buchmann