Durch die bessere Kenntnis der Krebsentstehung und vor allem, was dabei unsere Immunsystem für eine Rolle spielt, gibt völlig neue Möglichkeiten bei der Krebstherapie. Dabei werden für jeden zu behandelten Patienten personalisierte, individuell zusammengesetzte Präparate mit gutem Erfolg verwendet. Die Idee dahinter ist, körpereigene Immunsystem für die Bekämpfung der Krebszellen zu aktivieren, daher die Bezeichnung Immuntherapie.
Diese Entwicklung steht erst am Beginn und ist noch nicht in allen Krankenhäusern verfügbar. Ein weiterer Hemmschuh ist, dass die Krankenversicherungen wegen der hohen Kosten (über € 300.000 pro Patient) vereinzelt erst nach erfolglosen anderen Therapiearten die Aufwendungen übernehmen. Ich meine aber, dass sich diese Investitionen im Rahmen der Solidargemeinschaft doch lohnen, denn die bisher ausgegebrenen € 60.000 pro Patient und Jahr (= jährlich aufgewendeten ca. € 25 Milliarden in Deutschland) oft eine völlige Heilung nicht bewirkten.
Nach wir vor ist für die Überlebenschance der elf wichtigsten Krebserkrankungen wichtig, in welchem Erkrankungsstadium mit den Therapien begonnen wird, wie auch die Krebsart für eine positive Heilung entscheidend ist. Bei Krebserkrankungen in Lunge, Magen, Harnblase und Darm waren bisher die Überlebenschancen nur bei 50 % oder darunter, da könnten neue Therapien entscheidende Verbesserungen bringen.
Die Pharmafirmen verdienen dabei viel Geld, aber andererseits stecken sie auch Milliarden in die Forschung, welche oft zu gar keinen Erfolgen führen. Aus kaufmännischen Überlegungen wollen sie natürlich auch diese Verluste durch erfolgreiche Präparate wieder kompensieren.