Derzeit ist der Zivilluftverkehr auf ein Minimum reduziert. Die Fixkosten der Fluglinien, Flughäfen und verwandten Branchen bleiben bestehen, was diese Firmen in arge Turbulenzen bringt. Nur mit staatlichen Finanzhilfen können die Großen überleben, aber viele Airlines werden zum Aufgeben gezwungen. Auch wenn in den nächsten Monaten die Flüge wieder aufgenommen werden, wird sich einiges ändern. Vor allem die Billigflüge von bisher, wo eine Taxifahrt zum Flughafen mehr kostete als z.B. das Ticket nach Mallorca, wird es nicht mehr geben.
Derzeit wird schon eifrig diskutiert, ob Mundschutz während des Fluges getragen werden muss und die Mittelsitze bzw. jeder zweite Sitz aus Abstandsgründen frei bleiben soll. Das Service für die unterste Preisklasse (Economy) wurde schon in der Vergangenheit starkt reduziert, andererseits die kostenpflichtigen Zusatzleistungen (Gebühren für Gepäck, Kabinengepäck, Sitzplatzwahl, Check-In, Essen, Getränke, WLAN-Anschluss usw.) stark erweitert. Nicht unerwähnt dürfen die unterschiedlichen Flugpreise je nach Buchungstag bleiben, denn wie auf einer Börse wollen die Gesellschaften je nach Nachfrage letztlich die Maschinen möglichst voll bekommen.
Die Schliessung mancher Fluggesellschaften, die Stilllegung von Flugzeugen und z.B. die oben erwähnte "Mittelsitzfreihaltung" werden die Flugpreise kräftig anheben, was viele zwingen wird, ihren Urlaub wieder am eigenen Kontinent und ggfs. mit Auto oder Bahn zu absolvieren. Auch bei den Geschäftsreisen merkt man nun, dass die Videokonferenzen künftig einige Reisen einsparen werden. Die Idee der Großraumfluggeräte mit bis zu 1000 Passagieren hat sich ohnehin schon zerschlagen (Airbus wird das Modell A 380 nicht mehr bauen), auch die Pläne manche Billigairlines, noch mehr Passagiere durch eine Art Stehplätze (siehe Foto unten) unterzubringen, ist nicht realisierbar.
Die sog. Coronakrise (wobei die Luftfahrt an der schnellen weltweiten Ausbreitung einen großen Anteil hatte) zwingt zum generellen Umdenken und die Zeiten des ständigen Wachstums sind zumindest vorerst vorbei.