Auch wenn eine Generation von Smombies heranwachsen, welche den Blick vom Smartphone auch bei Straßenüberquerungen nicht lassen können und sich dabei lieber von einem Auto überfahren lassen – so finde ich es erfreulich, dass bei uns immer wieder das Trend-Gegentrend-Prinzip vorkommt.
Während vor 50 Jahren der ungarische Zauberwürfel zur Geschicklichkeit motivierte, später die bekannten Figet Spinner, so kommt jetzt das alte japanische KROM Kedama als analoger Gegentrend zu uns. Was ist diese Befreiung vom digitalen Wahnsinn? Dazu lese ich:
Der Begriff Kendama setzt sich aus den japanischen Schriftzeichen für Schwert („ken“) und Kugel („tama“) zusammen. Das KROM Kendama sieht aus wie ein Holzmännchen mit übergroßem Kopf und könnte auch hypermoderne erzgebirgische Volkskunst sein. Es ist ein Schwert, dessen Griffe gleichzeitig zwei Becher sind.
Ein kleinerer und ein größerer, und dann gibt es noch einen dritten Becher am Schwert-Ende. An diesem Ken hängt eine Kugel, befestigt mit einem einfachen Faden. Dieses Tama hat ein Loch, deshalb passt sie genau auf die Schwertspitze, sie passt aber auch auf die drei Becher. Beim Spiel geht es darum, den am Gerät baumelnden Ball möglichst kunstvoll mit dem Schwert aus der Luft zu fangen. Dann kann man ihn entweder auf der Schwertspitze oder auf einem der drei Becher platzieren. Dafür gibt es quasi unendlich viele Möglichkeiten, für tausende Tricks. Wenn man sehr gut und sehr schnell ist, sieht es aus, als würde der Ball in der Luft schweben.
Ähnliche Becher-Fang-Spiele gab und gibt es schon länger bei uns und in anderen Ländern.