Das sollten alle zur "industriellen" Landwirtschaft wissen: Die zirka 4 Millionen Milchkuhkälber in D werden fast ausnahmslos gleich nach der Geburt von der Mutter getrennt. In den ersten acht Wochen werden diese Tiere in sehr engen Einzelboxen gehalten und haben etwas später ein wenig mehr Bewegungsraum und ggfs. ein paar Gleichgesinnte in der Box. Wegen des von den Konsumenten gewünschten hellen Fleisches werden sie vorwiegend mit künstlich hergestellter Nährlösung gefüttert. Nach der Erreichung von 200 bis 250 kg Lebendgewicht, also nach zirka fünf bis sechs Monaten ist für diese Tiere der Schlachthof angesagt. Lediglich weibliche Kälber zur späteren Milchproduktion werden mit anderem Futter (Gras, Silage) versorgt.
Da einerseits durch moderne Züchtungen zu noch mehr Milchproduktion die männlichen Kälber schwer die genannten Gewichte in der gewünschten Zeit erreichen und der Kalbfleischbedarf sinkt, werden jährlich weit über eine Million ins Ausland (vorwiegend Naher Osten) geliefert, wo schon am Weg dorthin ein Teil der Tiere mangels guter Transportmöglichkeiten verendet. Vereinzelt soll es wegen des niedrig erzielbaren Preises sogar zu Tötungen nach der Geburt kommen, da die amtliche Registrierung erst eine Woche nach der Geburt erfolgen muss.
Früher konnten Milchkühe zirka 20 Jahre alt werden, heutzutage ist bei etwas reduzierter Milchleistung schon nach wenigen Jahren Schluss.