Wo heute in Berlin Handys verkauft und Werbeslogans kreiert werden, wurden früher Fußbälle genäht, Drehorgeln gebaut, Holzpantinen geschnitzt. Ein Bildband zeigt Fotos einer fast vergessenen Arbeitswelt.
Dieser Mann arbeitete als Drehorgelbauer in der Fabrik der Familie Bacigalupo in Berlin. Er setzte Stifte und Klammern in die vorgezeichnete Walze. Das Bild entstand im Jahr 1929. Die Drehorgelfabrik an der Schönhauser Allee gab es noch bis 1977, doch der Job gehört zu den Handwerksberufen, an die sich heute kaum noch jemand erinnert.
Wie viele erbarare Berufe sind in den letzten 50 Jahren wohl ausgestorben? Ziseleur und andere kennt man nicht einmal dem Namen nach. Für Ofenplatten welche gegossen wurden, war er unerläßlich. So gab es noch viele Gewerke welch heute kaum noch jemand kennt. Wäre mal eine interessante Sache, es heraus zu finden.
@Wilfried - also die Sparte 6/9 : Scherenschleifer habe ich als Bub noch selber miterleben dürfen !! Das hatte mich damals als kl. junger Bursch schon immerzu fasziniert , aus stumpf mach scharf jo ! und zu # 2 von uns Blokker - Dirk : also ich habe noch während meiner Goldschmiedelehre 74 - 78 noch Ziseleure miterleben dürfen - es wurde auch noch gelehrt als Zusatzwissen für uns Kunsthand - werker auf der selbigen Schule - aber es stimmt - is schon ne sehr sehr lange Dekate her dieses jo.
Das Berufsthema ist interessant. Selbst Uhrmacher sterben bald aus.... Bis 1985 habe ich im Ort in einer Verpackungsfirma gearbeitet, allerdings in einem Büro, was die dortigen Investitionsbauarbeiten managten. Dort wurden für den Bevölkerungsbedarf noch Holzbottichwaschmaschinen bis 1989 gebaut. Diese wurden stark subventioniert. Kosteten pro Teil mehr als 700 Mark in der Herstellung und wurden im Laden für etwa 360 Mark verkauft.... Es gab also ein Sägewerk im Betrieb, wo Eichen zu Dauben geschnitten wurden. Trockenkammer...u.s.w. Wir hatten dort noch gelernte Böttcher am arbeiten. Den Beruf sucht man heute auch meist vergebens.
Gruß Tannerprinz
Die Weite Deines Horizonts ist Frage Deiner Sicht. Der Große sieht ihn breiter, der Kleine leider nicht. (Volker Zottmann)
@Tannerprinz - uns Volker : Also die Position 23 des Stellmacher's hab i als ca. 10 jähriger auch noch mit erleben dürfen - es gab einen in Streitheim nähe Wertingen auf dem Land ! Ich wußte damals of course netto wie dieser Beruf genannt wurde - fragte Papa a little Time later - u. Paps sagte mir das dieser wie o. g. so hieß u. erklärte mir damals auch noch einiges über diese Berufsart ! Aber zum Ende des 19. Century war dieser auch schon verstorben bzw. ausgestorben - weil es denne immerzu u. mehr Anhänger in der Landwirtschaft es gab für die Traktoren , die aus komplett Metall erbaut wurden d. h. - auch die Rad bzw. Räder bzw. Radaufhengung gleich mit produziert wurden , also ein Abwasch damals.
@Walter, 5,20,22,24,26,und 38 sind alle fast ausgestorben. Ich habe selbst noch, teils als Kind einen Diamantenschleifer, Scherenschleifer, Schafmeister, Galvanisateur und Kürschner erlebt. Böttcher sowieso... Gerber sah ich nie in Aktion. Wo gibt es heute noch Schuhmacher? Alles nur noch auf wegwerfen ausgerichtet.
Da lob ich mir unsere alten Handwerkszünfte. Werden die Zeiten schwerer, muss improvisiert werden, werden uns oder Nachgeborene im Besonderen die alten Berufe schmerzlich fehlen.
Gruß Volker
Die Weite Deines Horizonts ist Frage Deiner Sicht. Der Große sieht ihn breiter, der Kleine leider nicht. (Volker Zottmann)
Also Leute, ich habe ja noch einige Berufe selbst erlebt, und bin der selben Meinung wie Volker, maches Wissen wird einmal fehlen. Zum Teil jetzt schon. Ich werde aber in dieser Richtung tätig werden und ihr werdet von mir noch diesbezüglich etwas vernehmen.