Rot, gelb, blau und grün – Ostereier aus dem Supermarkt leuchten in satten Farben. Aber Achtung: Meist handelt es sich bei gefärbten Eiern um Sorten, die du bestimmt nicht kaufen willst. Eine klitzekleine gute Nachricht gibt es hier jedoch zu vermelden: Verbraucher:innen-Wünsche werden mehr und mehr berücksichtigt.
Die Auswahl an gefärbten Eiern in den Supermärkten ist gewaltig. Und die Versuchung, eine Packung der glänzenden und schillernden Eier mitzunehmen, ist groß. Für Tierschützer:innen sind die bunten Ostereier aus dem Supermarkt aber ein absolutes No-Go: Noch immer verschleiern die gefärbten Eier zum Teil ihre Herkunft und stammen aus einer Haltung, die nichts mit glücklichen Hühnern zu tun hat. Viele Verbraucher:innen möchten vor allem die Käfighaltung nicht unterstützen – tun es aber, ohne es zu wissen, doch, wenn sie zu Ostern bunte Eier kaufen.
Gefärbte Eier müssen nicht gekennzeichnet sein
Rohe Eier müssen EU-weit gekennzeichnet sein. Die Kennzeichnungspflicht ist streng, aufgedruckt werden müssen Hinweise zur Herkunft, Haltung und Frische der Eier.
Gefärbte Eier = Tierquälerei?
Anders ist das bei gefärbten Eiern. Sie gelten als „verarbeitetes Eiprodukt“. Auf der Packung müssen hier nur der Hersteller und das Haltbarkeitsdatum aufgedruckt sein. Das bedeutet: Auf der Packung muss es keine Angabe dazu geben, ob die Eier aus Käfighaltung aus dem Ausland kommen.
Bislang gab es in den Supermärkten fast ausschließlich bunte Eier ohne Kennzeichnung. Die Vermutung liegt nahe, dass hier allermeist Eier aus Käfighaltung verkauft wurden. Als rohe Eier wären diese im Handel mit einer „3“ gekennzeichnet. In den Läden sind diese Eier gar nicht mehr zu finden. Ganz einfach, weil die Verbraucher:innen die Käfighaltung nicht unterstützen möchten. Offiziell wurde die Käfighaltung 2012 in der EU verboten, doch sogenannte „ausgestaltete Käfige“ sind weiterhin erlaubt. Die Käfige müssen nur 0,075 Quadratmeter groß sein – also etwa 30 mal 25 Zentimeter. Verwendet werden die Eier aus Käfighaltung für Nudeln, Kuchen, Mayonnaise – und eben Ostereier.
„Die Diskrepanz zwischen der Kennzeichnung von frischen und gefärbten Eiern ist frappierend“, kritisiert Annabel Oelmann, Vorstand der Verbraucherzentrale Bremen. „Der Gesetzgeber sollte bei bunten Eiern ebenfalls die Kennzeichnung der Haltungsform vorschreiben“, so ihre Forderung.