In der mexikanischen Stadt Cancún wurde im Oktober dieses Jahres ein Hurrikan der zweitstärksten Kategorie vorhergesagt. Ricardo Pimentel Cordero nahm diese Nachricht mit großer Sorge auf. Schließlich leitet er die Tierschutzorganisation „Tierra de Animales“ (auf Deutsch etwa: Land der Tiere), die viele Tiere beherbergt und gesund pflegt. In den letzten neun Jahren hat er sich um etliche Katzen, Hunde, Hühner, Truthähne, Pferde, Schafe, Schweine, Kühe und sogar Esel gekümmert.
Aufgrund des nahenden Hurrikans stand Ricardo vor einem großen Problem: Die Tierunterkünfte waren nicht stabil genug, um einem derart starken Sturm standzuhalten. Seine süßen Schützlinge waren in großer Gefahr. Deshalb musste er eine Entscheidung treffen und entschloss sich schließlich, alle Hunde in seinem eigenen Haus unterzubringen – es waren 300 an der Zahl!
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„Wir trafen die Entscheidung, alle ins Haus zu bringen, weil wir nicht davon ausgingen, dass unsere Zwinger einen so starken Hurrikan unbeschadet überstehen würden“, meint Ricardo, der nicht nur eine große Anzahl an Hunden, sondern auch alle anderen Tiere unter seiner Obhut in Sicherheit bringen musste.
Nachdem der Plan beschlossen war, schritten der Tierschützer und seine Helfer zur Tat. Zwar sagt es sich so leicht, doch 300 Hunde in ein Haus zu transportieren, ist in Wirklichkeit ein ganzes Stück Arbeit. Fünf Stunden hat es insgesamt gedauert.
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„Wir mussten sie jeweils zu zweit mit einer Leine hereinbringen. Manche Hunde haben sich gefürchtet oder waren nicht an eine Leine gewöhnt. Diese Tiere haben wir ins Haus tragen müssen. Trotzdem war es diesen Aufwand völlig wert. Ihre Sicherheit war mir das Wichtigste“, erzählt Ricardo.
Natürlich war ihm bewusst, dass bei so vielen Vierbeinern auf engem Raum wahrscheinlich Chaos programmiert war. Glücklicherweise erlebte Ricardo eine kleine Überraschung: „Sie waren in jener Nacht tatsächlich alle sehr brav.“ Auch der angekündigte Hurrikan war zum Glück nicht so stark wie vorhergesagt. Trotzdem richtete er großen Schaden an.
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„Am nächsten Tag, nachdem er vorübergezogen war, hatten wir viel zu tun. Wir mussten viel aufräumen und reparieren. Überall lagen Bäume und Äste herum. Deshalb blieben die Tiere noch bis zum Nachmittag des nächsten Tages im Haus“, erzählt Ricardo. „Natürlich hat es im Haus fürchterlich gestunken und es gingen auch einige Sachen zu Bruch, aber das sind nur Nichtigkeiten, die ich leicht verschmerze. Selbst wenn ich es eine Million Mal wiederholen müsste, ich würde es tun.“