Ich liebe den Fußball, schon als kleines Kind habe ich gespielt. In der Schülermannschaft c habe ich angefangen. Das war die Mannschaft für die ganz kleinen Kinder. So bin ich alle Altersgruppen durchgegangen. Schüler b, Schüler a, Jugend, Junioren. Mit siebzehn Jahren hat man mich frei geholt für die 1. Mannschaft von Aktivist Nachterstedt. Die gesamte bis dahin Fußballzeit war für mich sehr schön. In der 1. Mannschaft musste ich mich mit meinen siebzehn Jahren behaupten. Das war nicht so einfach. Mein erstes Spiel in der 1. Mannschaft war gegen Traktor Dankerode. Es sah für unsere 1. Mannschaft nicht gut aus. Sie stand im unteren Drittel der Tabelle. Sie musste unbedingt gewinnen, um nicht abzusteigen. Unter diesen Voraussetzungen musste ich helfen, um den Nichtabstieg perfekt zu machen. Ich wurde erst einmal in der Anfangsformation mit der Nummer 11 auf Linksaußen gesetzt. So haben meistens alle Spieler angefangen. Der Anpfiff kam und ich wurde direkt von unseren besten Spieler Uli Hese angespielt. Ich bekam den Ball und wollte in den Strafraum Flanken, doch die Flanke miss ratet und der Wind trug sie ins gegnerische Tor. So stand es nach einer Minute schon 1 : 0 für Aktivist. Ich wurde dann öfter auf Linksaußen bedient, doch bis zur Halbzeit blieb es bei dem Ergebnis. Zu Halbzeit setzte mich unser damalige Trainer Kicks Meier, auf die Mittelstürmer Position. Das war für mich wie ein Ritterschlag in England der Königin. Unser alter Mittelstürmer Lommel Daum nahm unser Trainer zurück in die Abwehr. Mit unserem besten Spieler Uli verstand ich mich sehr gut. Er schickte mich noch zweimal, mit einem sehr guten Pass und ich lief die Gegenspieler weg und machte noch zwei Tore. Nach dem Spiel bekam ich von vielen Zuschauern ein Bier. So viel konnte ich gar nicht trinken und ich gab es meiner neuen Mannschaft. Am Abend ging ich dann nach Hause und machte mich fertig für unseren Saal im Kulturhaus. Dort war Jugendtanz mit der Kapelle Rot - Schwarz. Fast jede Woche gab es in unserem Kulturhaus Jugendtanz. Auch unser Betreuer war da und er erzählte mir, dass nächste Woche zum Tag des Bergmannes ein Spiel unter Flutlicht gegen den SC Magdeburg stattfindet. Ich freute mich darauf. Unser Aschenplatz hatte ringsum Holzmasten mit Scheinwerfer dran. Über die Breit des Platzes hing ein Drahtseil mit zwei Lampen mit wenigstens 5 KW Birnen dran und das war doppelt über den Platz gespannt. Auf dieses Spiel freute ich mich sehr. In der nächsten Wochen wurde nochmals ein Spieler aus meiner ehemaligen Junioren frei geholt. Es war Uwe Ulke. Er war mit der beste Spieler, den Aktivist Nachterstedt hervorgebracht hatte. Er spielte zum Ende seiner Fußballlaufbahn in der DDR - Oberliga. Auch mit ihm verstand ich mich im Spiel sehr gut. Wir beiden schossen die meisten Tore in der Junioren. Der Tag des Bergmann war angebrochen. Schon frühmorgens gab es einen Umzug durch Nachterstedt. Viele Bergarbeiter kamen dazu und verbrachten den ganzen Tag in unseren Ort. Jeder bekam einen Gutschein von wenigstens 5 DDR - Mark. Auch im Kulturhaus gab es Tanz mit einer Kapelle der DDR - Sonderklasse aus Rostock. Es war die Kapelle Hebestreit. Auf dem Vorplatz gab es Boxen und Judo, sowie Rollschuhlauf. Es war also viel los. Um abends um 20°°Uhr kamen vieler Zuschauer zum Sportplatz. Auch der SC Magdeburg war da. Nationalspieler, wie Pomerenke, Streich und Sparwasser waren dabei. Im Tor stand Moldenhauer. Das Spiel begann mit ca. 1200 Zuschauer. Wir hielten uns sehr wacker und hatte auch einige Chancen. Zur Halbzeit stand es 0 - 0. Doch in der zweiten Halbzeit schossen die Magdeburger noch 2 Tore. So verloren wir das Spiel. Doch wir konnten mit gutem Gewissen wieder zurück in das Kulturhaus gehen. Denn war der Klassenunterschied groß Oberliga gegen Bezirksklasse A und nur 2 - 0 Verloren war nicht groß. Wir spielten vier Liga unter der Oberliga. So feierten wir dann im Kulturhaus die Niederlage. Wir bekamen sogar Glückwünsche der Rockgruppe die Puhdys, die ein Konzert im Kulturhaus gaben. Die Puhdys gibt es heute noch. Nach dem Konzert ging wir aller nach Hause und wir freuten uns auf die nächsten Tage zum Training. (c) Friedrich Buchmann