"Ich werde immer wieder an meine Kindheit erinnert, wenn meine Tochter aus der Schule kommt und nach neuen alten Kinderspielen fragt: "Mami nimmst du mir mal den Faden ab?" oder "spielen wir Gummihopse?" schön dass diese schönen spiele nicht aussterben und glücklicherweis unsere Kinder gern und lange draußen spielen.
Die Entfaltungs-und Spielmöglichkeiten unserer Kinder haben sich meiner Meinung nach, hauptsächlich in den Städten, in den vergangenen Jahrzehnten nicht gerade verbessert. Beginnend bei der Luftqualität, dem erhöhten Verkehrs- und damit Lärmaufkommen, gibt es auch immer weniger Freiräume für Kinder. Statt mit ihren Freunden im Freien herumzutoben, verbringen viele Kinder immer mehr Zeit Zuhause und somit auch häufiger am Computer, Fernseher, an der Spielkonsole oder mit dem Handy. Das diese Situation nicht besonders förderlich für ihre Gesundheit ist, wissen wir wohl alle.
Trotz ebenfalls gestiegenen Aufgaben für die Eltern, neben Haushalt und Beruf, muss man auch für den Kindergarten und die Schule viel Zeit aufwenden. Dort wird auch immer mehr von den Eltern verlangt, wie mit zu organisierende Wandertage, Schulausflüge, -aufführungen, -feste, viele Aktionstage, die AGs und u. u. …. und das vielleicht noch für mehrere Kinder. Man macht das natürlich gerne, aber trotzdem ist es nicht einfach und die Zeit für kreativen Freiraum für die Familie leidet darunter. Es ist manchmal ein ganz schöner Kraftaufwand seinen Kindern die angeborene Kreativität und Neugier zu erhalten und zu fördern. Umso mehr freue ich mich, wenn meine Kinder beim Spielen draußen Raum und Zeit vergessen. Wenn sie dann schmutzig, durchgeweicht, zerzaust und glücklich zum Essen wieder reinkommen, erinnere ich mich an meine Kindheit. Kein Baum war zu hoch, kein Bach zu tief und wir spielten stundenlang nur mit uns. Einige Spiele, die ich noch aus dieser Zeit kenne und die ich jetzt wieder meinen Kindern beibringe, möchte ich hier mal aufführen.
Danke @Legende für die schönen Erinnerungen an die Kinderzeit.
Wir konnten an den Fensterbänken ablesen, welcher Rauch aus welchem Schornstein kam. Das Christkindchen backte in der Vorweihnachtszeit, weil der Hochofenabstich deutlich am Nachthimmel sichtbar wurde. Selten waren die Gehwege geteert, was beim Hinfallen zu Hautabschürfungen führte. Mit Glück hatten sich keine Körner dabei eingegraben. Naja - Mutti entfernte diese dann mit einer Pinzette; natürlich nicht ohne vorherige Desinfektion mit Mallebrin. Ich hasste dieses blaue Zeugs. Mutti meinte aber, dass ich ihr mal dankbar dafür sein würde. Recht hatte sie. Die Prozedur verhinderte, dass sich nach dem Abheilen dunkle Flecken oder Streifen bildeten. ... Menno ... bin ich doch glatt vom Thema abgekommen. Aber mir fällt beim Lesen halt immer wieder etwas ein.
Wir haben außerdem sehr oft geknickert. Entweder mit Kühlchen oder Karton. Kühlchen war einfach. Loch buddeln und aus gewisser Entfernung darauf zielen. Auf der Strecke verbleibende Knicker oder Murmeln kamen ins Kühlchen. Wer hineintraf, konnte die Ausbeute entnehmen und behalten. Mit Karton war es schon bei der schwieriger. In einen geeigneten Karton wurden Törchen geschnitten und nummeriert. Aus der vorher festgelegten Entfernung passend zu zielen und eventuell auch noch die 6 zu treffen war gar nicht so einfach. Der oder die Gegenspieler (bzw. Gegenspielerin -innen) mussten für die getroffenen Zahlen Knicker oder Murmeln herausrücken.
Die Liste der Kinderspiele ließe sich noch erweitern. Bilder habe ich nicht, weil kaum jemand einen Fotoapparat besaß. Falls ja, wurden diese Kostbarkeiten nur bei festlichen Anlässen eingesetzt.