Der Teufel und die Bäuerin Der Teufel ging durch den schönen Tannenwald und wollte den Bauer von Rande des Waldes in die Hölle holen. Da sah er plötzlich unter den Tannen ganz rote Pilze mit weißen Punkten. „Au, die werde ich mir schmecken lassen“, rief er lautstark. Der Teufel wusste nicht, dass es Giftpilze waren. Er fing an, die Pilze zu sammeln und nahm sie mit. Am Rande des Waldes am Bauernhaus wollte er sich die Pilze zubereiten und klopfte an die Eingangstür. Das Klopfen war so laut, dass der Wachhund des Bauern aus seinem Schlaf gestört wurde und den Teufel anknurrte. Die Eingangstür des Bauernhauses ging aus und die Bäuerin stand in der Tür. Kaum als der Teufel sie gesehen hatte, schrie er sie an: Ich will deinen Bauern holen, der ist krank und was soll der noch leben. Aber zu vorhol mir einen Topf und lass mich in deine Küche, ich will mir Pilze zubereiten, denn ich habe Hunger. Wenn du mir das nicht gestattest, dann nehme ich dich auch mit in die Hölle. Als die Bäuerin die Pilze sah, lief sie sofort in die Küche und holte den Brattopf hervor, denn sie kannte die Pilze. Sie wusste, dass der Fliegenpilz einer der giftigsten Pilze war. Der Teufel ging in die Küche und verlangte noch ein Messer. Er5 schnitt die Pilze in den Topf und die Bäuerin gab noch etwas Butter hinzu. Danach stellte der Teufel den Topf auf den Herd und ließ die Pilze schmoren. Es dauerte nicht lange und die Pilze waren fertig gebraten. Der Teufel verlangte noch einen Löffel und ließ es sich gleich aus dem Topf gut schmecken. Als er fertig war, wollte er etwas zum Trinken. Das gab ihm die Bäuerin. Sie dachte, die Pilze werden gleich wirken. Und kaum hatte sie es gedacht, fing der Teufel an über Bauchschmerzen anzuklagen. Ihm wurde ganz schlecht und fiel vom Stuhl. Die Bäuerin holte vom Hof ihren Wachhund und der biss den Teufel in den Allerwertestesten und in die Beine. Der Teufel fing an zu stöhnen und zu jammern. Er versuchte aufzustehen und aus dem Haus zu lausen. Die Bäuerin nahm noch die Peitsche des Bauern, die er für die Pferde hat und schlug den Teufel auf sein Hinterteil. Er versuchte wegzulaufen, doch es ging nicht, wegen der Scherze im Bauch, in den Beinen und seinem Hinterteil. Er blieb auf dem Waldboden liegen. Die Bäuerin rief hinterher: „Lass dich bloß hier nicht mehr blicken!“. Der Teufel hatte aber im Unglück doch noch Glück. Die Hexe des Waldes fand ihn und brachte ihn zur Hölle, wo er monatelang seine Vergiftung auskurieren musste. (c) Friedrich Buchmann