Es war einmal ein Mann namens Benjamin. Er lebte in einem abgelegenen Dorf, wo er oft verspottet wurde. Eines Tages ging Benjamin Essen sammeln in einem einsamen Tal. Als er nach drei Stunden wieder im Dorf ankam, begegnete er auf dem Marktplatz einer todkranken Prinzessin. Sie flehte ihn an: „Fliege mit meinem fliegenden Teppich zum Schloss, denn ich bin in Gefahr. Sage dem König, ich hätte dich geschickt, damit du ihm ausrichtest, dass ich mich in großer Gefahr befinde, denn ein siebenköpfiger Drache bedroht mich. Er soll drei Wachen schicken, damit sie ihn erlegen.“ Benjamin tat dies, doch er flog in das falsche Schloss. Dort wurde er gefangen genommen und in einen Kerker gesperrt, wo nur er sich mit einem sprechenden Spiegel befand. Der König befahl: „In zwölf Tagen spinnst du mir Stroh zu Gold. Dann lass ich dich wieder frei.“ Benjamin sagte zu dem sprechenden Spiegel: „Wie soll ich das bloß schaffen?“ Der Spiegel antwortete: „Ich kann dir nicht weiterhelfen.“ Benjamin weinte verzweifelt. Da kam plötzlich eine Elfe und sprach mit hoher Stimme: „Warum weinst du denn?“ „Ich soll in zwölf Tagen Stroh zu Gold spinnen“, antwortete Benjamin. Die Elfe sagte: „Ich werde dir helfen und jeden Tag kommen.“ Und so machte sie es auch. Am elften Tag waren sie schon fertig. Der König war begeistert und ließ Benjamin wieder frei. Benjamin ging zur todkranken Prinzessin und fragte nach der richtigen Adresse. Erneut machte sich Benjamin auf den Weg. Nachdem er seine Botschaft überbracht hatte, sagte der König: „Ich werde drei Wachen schicken, um den siebenköpfigen Drachen zu töten und die Prinzessin abzuholen.“ So geschah es auch. Noch am selben Tag bekam Benjamin eine Belohnung, nämlich ein eigenes Schloss mit einer Kutsche. Wenige Monate später heiratete Benjamin die Prinzessin. Und sie lebten noch lange, lange, glücklich und vergnügt zusammen. (c) Friedrich Buchmann