Es war einmal und so fangen alle Märchen an, auch das Märchen von Frau Holle. Es war eine Mutter, die hatte zwei Töchter. Doch die eine Tochter hatte sie lieber und sie musste alles machen. Das Haus sauber Essen kochen und auch spinnen. So saß das Mädchen oft auf dem Hof und der bunte Hahn sah ihr dabei zu. Doch da passierte es, die Kleine stach sich in den Finger. Sie wollte die Spindel abwaschen und es fiel ihr diese in den Brunnen. Nun ging sie zur Mutter und sagte ihr das. Da schrie diese: „Hole sie raus!“ Das Mädchen ging zum Brunnen und sprang in diesen. Sie landete auf einer Wiese und traf dort einen Hasen. Den fragte sie, wo sie sei? Da antwortete der Hase: „Du bist hier im Märchenland. Dort auf dem Berg wohnt Frau Holle.“ Da ging das Mädchen los und kam an einem Apfelbaum. Dieser rief: „Bitte schüttle mich, meine Äpfel sind schon reif.“ Und das Mädchen schüttelte die Äpfel und sammelte sie auf und legte sie in einen Korb. Dann ging sie weiter und kam an einen Ofen. Die Brote in dem Ofen riefen: „Hole uns hier heraus, sonst verbrennen wir.“ Auch das machte die Kleine. Dann kam sie auf den Hügel an und dort stand ein Haus, da schaute eine alte Frau heraus. Sie freute sich über das Mädchen und bat sie hinein. „Ich bin Frau Holle und wenn du möchtest, kannst du hier bleiben und mir im Haushalt helfen. „Das mache ich gerne“, sagte die Kleine, am nächsten Tag ging sie frisch ans Werk und machte alles, was Frau Holle sagte. Sie schüttelte die Betten und auf der Erde schneite es. Es wurde ein schöner Winter. Doch im Frühjahr wurde das Mädchen traurig. Sie vermisste ihre Mutter und Schwester. Das merkte Frau Holle und sie fragte: „Ob sie wieder nach Hause will. “ Da sagte Marie ganz laut: „Ja“. Frau Holle gab ihr die Spindel und schickte sie auf dem Weg nach Hause. Sie ging über die Wiese durch ein Tor, als sie durch das Tor ging, da regnete es Goldtaler und Rosen. Diese blieben an ihr Kleid hängen. Frau Holle rief ihr nach: Das ist dein Lohn für deine Arbeit!“ Als sie nach Hause kann gegrüßte sie der Hahn und rief, unsere Goldmarie ist wieder hier. Sie kam in die Hütte und ihre Mutter und Schwester freuten sich. Ihre Schwester ganz besonders, weil sie ab jetzt nicht mehr arbeiten brauchte. Marie erzählte, wie es ihr gegangen ist und von Frau Holle. Von ihr hat sie einen Lohn bekommen und das waren die Rosen und Goldtaler auf ihrem Kleid. Da ärgerte sich die Schwester und sie nahm die Spindel. Ging zum Brunnen und schmiss sie hinein. Dann sprang sie auch in den Brunnen und landete, wie die Goldmarie auf der Wiese. Sie traf auch den Hasen und er erzählte ihr alles genauso wie dem anderen Mädchen. Da machte sie die Schwester auf den Weg und sie kam zum Apfelbaum, den ließ sie links liegen. Als sie weiterging, kam sie an den Ofen und diese riefen wieder. Doch das Schwesterchen hörte es nicht. Sie ging weiter und kam zum Haus von Frau Holle. Diese begrüßte sie und erklärte der Schwester, was sie machen sollte. Am ersten Tag strengte sie sich noch an und auf der Erde schneite es im Hochsommer. Da wunderten sich die Kinder und Leute. Doch am nächsten Tag hatte sie keine Lust mehr und die Arbeit wurde weniger. Nach vierzehn Tagen arbeitete sie kaum noch. Dann fragte sie Frau Holle, ob sie nach Hause gehen darf. Frau Holle willigte ein und schickte sie auf dem Weg nach Hause. Sie ging ebenfalls durch das Tor und es regnete Pech und vertrocknete Rosen. Sie schaute an ihr Kleid hinunter und fing an zu weinen. Dann lief sie schnell nach Hause. Der Hahn sah sie zuerst und rief, unsere Pechmarie ist wieder hier. Weinend lief bis in die Hütte und kam bei ihrer Mutter an. Diese steckte sie in die Wanne und man versuchte das Pech abzuwaschen. Doch leider ging das nicht. So musste sie jahrelang mit dem Pech herumlaufen. Goldmarie lebte bei einer Tante und heiratete ein Burschen aus dem Dorf. So ist das nun mal, gute Arbeit zahlt sich aus und schlecht Arbeit wird bestraft. (c) Friedrich Buchmann