Ich war als Kind und Jugendlicher Sportler. War organisiert in einen Verein in Nachterstedt. Ich habe viele Sportarten gemacht, wie Fußball, Leichtathletik, Billard, Schach, Handball, Rettungsschwimmen und alles was man sich noch so als Sport denken konnte und angeboten bekam. Wir hatten damals kein Handy und auch kein Telefon. Unser Spielplatz war draußen im Dorf und auf dem Sportplatz. Nach der Schule ging ich meisten auf den Sportplatz und wir, meine Freunde, spielten Fußball. Übrigen machten das fast alle meine Freunde so. Als wir dann älter wurde und einen Beruf gelernt haben, war das auch so. Nur waren wir jetzt organisiert in der Betriebssportgemeinschaft bei Aktivist Nachterstedt. Das war eine schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Hier spielte ich Fußball von der 1. Schülermannschaft bis hin zur 1. Herrenmannschaft. Ab der Juniorenmannschaft spielten wir nicht mehr in der Kreisklasse, sondern in der Bezirksklasse A oder der Bezirksliga. Viele meiner Klassenkameraden waren immer noch dabei. Wir waren wirklich ein guter Jahrgang als Sportler. Zweimal in der Woche hatten wir Training. Unser Trainer war ein altdeutscher Fußballnationalspieler und Vizeweltmeister in Billard. Von dem haben wir viel gelernt, ob in Fußball oder am Billardtisch. Nebenbei trainierte ich auch in der Leichtathletik. Auch hier hatte ich Erfolge. Bei der VVB - Meisterschaft belegte ich im Fünfkampf den 2. Platz. (100 m, Weitsprung, Hochsprung, Kugelstoßen, und 1000 Meterlauf) VVB war der Zusammenschluss aller Braunkohlenwerke in Mitteldeutschland. Das war für mich schon ganz gut und darum erhielt ich von unserem Werk 3 Tage Sonderurlaub. Bei 12 Tage Urlaub im Jahr, die man als Lehrling bekam, war das etwas Besonderes. Auch in Fußball habe ich Erfolge gehabt. Ab der Schülermannschaft war immer in der Kreisauswahl des Kreises Aschersleben. Während des Studiums in Senftenberg spielte ich in der Schulauswahl und dort wurden wir fünfter der DDR - Studentenmeisterschaft. Auch das war nicht schlecht. Einmal spielte ich mit dieser Mannschaft ein Trainingsspiel gegen die DDR - Nationalmannschaft.(Vorbereitung der Nationalmannschaft zum Europameisterschaft gegen Wales) Wir haben zwar 5 : 1 verloren, aber das war auch ein gutes Spiel. Leider erhielt ich dann einen Achillessehnenriss und dann war es mit dem Sport für mich aus. Ich spielte zwar weiter, doch nur noch in der Kreisklasse und bei den alten Herren. Nach meiner Heirat mit meiner Frau war der Sport nur noch im Garten und am Fernseher. Dann wurde ich sehr dick, doch nach der Wende habe ich fast 30 Kilo abgenommen. Ab da konnten wir uns auch besser ernähren. Was ich früher zu schnell war, bin ich heute zu langsam. Ich bekam 1998 zwei Schlaganfälle an einem Tag und 2006 ein Herzinfarkt mit Beipass OP. Nun ist mein Sport der PC und versuche euch dort draußen von Alltag etwas abzulenken.
Hallo Friedrich, vielen Dank für deine interessante Schilderung. Auch ich konnte und kann mir ein Leben ohne Sport nicht vorstellen. Ich bin dankbar für die vielen wunderbaren Erlebnisse und Freunde, die ich durch den Sport erleben bzw. gewinnen konnte.