Bild entfernt (keine Rechte) In zahlreichen Wäldern Norddeutschlands trifft man auf Ansammlungen tonnenschwerer Findlinge, die aus der Jungsteinzeit stammen. Ob die Hünengräber wirklich Ausdruck eines Totenkults sind, ist umstritten.
Manchmal sind sie kreisrund, manchmal haben sie eine längliche Form, nicht immer sind sie mit einem Deckstein versehen. Mal sind die riesigen Steine von einem Erdwall umgeben - mal unter Sand, Moos und Blättern halb verschüttet. Diese Findlingsgruppen in norddeutschen Wäldern haben Jahrtausende überdauert und zeugen von einer jungsteinzeitlichen Kultur im Norden - rund 3.000 Jahre vor Christus. Hünengräber: Grabanlagen oder mystische Orte?
Was hat es mit diesen Steinsetzungen auf sich? Der volkstümliche Name "Hünengrab" oder niederdeutsch "Hunebedden" ("Riesenbetten") verweist auf Objekte eines urzeitlichen Totenkults: Zwischen den gigantischen Steinen könnten die Verstorbenen eine letzte Heimstatt gefunden haben.
Doch haben Forscher selten Knochenreste in den Anlagen gefunden - und wenn überhaupt, dann niemals ein ganzes Skelett. Deshalb sprechen Wissenschaftler heute lieber neutral von Dolmen (das ist bretonisch für "Steintisch" und wird international als Fachbegriff verwendet) oder Megalithanlagen (aus griechisch "mega": groß, "lithos": Stein).