Ein Geschwisterpaar spielten an einem Brunnen. Beim Spielen plumpsten sie in den Brunnen. Und als sie auf dem Brunnengrund ankamen, saß dort die Brunnenhexe. Sie freute sich und sagte zu dem Geschwisterpaar: “Endlich habe ich euch und jetzt müsst ihr für mich arbeiten. Sie führte die Beiden in ihr unterirdisches Hexenhaus. So etwas hatte die beiden Kinder noch nie gesehen. Jedes Kind wurde ein Zimmer zugewiesen, das die Hexe abschloss. Nun waren die Kinder gefangen und die Arbeit ging für sie los. Das Mädchen musste spinnen. Sie sollte, wie bei Rumpelstilzchen, Gold spinnen. Auch was das Mädchen machte, Gold konnte sie nicht spinnen. Und weil sie es nicht schaffte, sollte ihr Bruder sterben und die Hexe wollte ihn essen. Irgendwie wollte seine Schwester das aber nicht. Da kam ein Wichtel und sagte zu dem Mädchen: „Ich werde dir helfen und fing gleich an zu spinnen. Der Faden, den er spinnt, war aus purem Gold. „Was bekommst du dafür?“, fragte das Mädchen. Wenn du groß bist, musst du mich heiraten. Das Mädchen willigte ein und der Wichtel spinnt ihr zehn Wollknollen mit dem goldenen Faden. Am nächsten Tag kam die Hexe und sah die goldene Wolle. Sie freute sich und sagte: „Das hast du schön gemacht, doch trotzdem esse ich deinen Bruder“! Da war das Mädchen wieder sehr traurig und setzte sich in ihr Zimmer. Da kam der Wichtel wieder und fragte: „Du bist ja wieder traurig“? Das Mädchen fing an zu weinen und aus ihrem Auge fielen statt Tränen goldene Perlen. Die brachte sie auch die Hexe und diese freute sich abermals. Nun verwöhnte die Hexe das Mädchen und auch ihren Bruder. Alles das, was das Mädchen begann, wurde aus purem Gold. In einer Ecke im Mädchenzimmer stand ein Spiegel und wenn man dort hineinsah, sah man sich. Nun kam der Wichtel wieder und auch er sah sich im Spiegel, doch das Mädchen sah, dass er gar kein Wichtel war, sondern ein sehr, sehr schöner Prinz. Nun fragte das Mädchen den Wichtel wieder: Warum bist du ein Wichtel? Er antwortet: „Auch ich bin in den Brunnen gefallen und die Hexe hat mich als Wichtel verhext. Pass auf, wir werden die Hexe jetzt so viel Gold geben bis sie sagt, es ist genug. Wenn sie das sagt, wird aus dem Gold, schwarzes Pech. Wir werden ihr jetzt Schmuck und Ketten aus Gold machen und wenn sie diese umtut und sagt genug, dann wird sie Raben Schwarz, und bekommt das Pech nicht mehr ab. Wir stellen ihr dann die Forderung uns frei zulassen, nur dann geht das Pech wieder ab. Gesagt, getan und wirklich, die Hexe nahm das ganze Gold und als sie genug hatte, sagte sie: „Es reicht, es ist genug“! Da wurde die Hexe von Pech ganz schwarz und erschrak fürchterlich. Sie wusste, ihre Zeit war abgelaufen und ließ, die Geschwister und den Wichtel, der jetzt ein stolzer Prinz war frei. Die Hexe wurde dann wieder vom Pech befreit und lebt weiter in Brunnen. Das Mädchen ging mit den stolzen Prinzen mit und als sie im heiratsfähigen Alter war, heiratete sie den Prinzen. Ihr Bruder wurde Berater für das Prinzenpaar. Der Prinz ging zurück in das Land seines Vaters und wurde neuer König in dem Land. Das Märchen von mir ist nun zu Ende und hoffe, ihr klatsch nun in die Hände. (c) Friedrich Buchmann