Wenn junge Leute unabhängig werden und zuhause ausziehen, vertauschen sich mitunter die Rollen: Sie fangen an, sich für das Wohlergehen ihrer Eltern verantwortlich zu fühlen. Die Psychologin Elisabeth Raffauf erklärt, wie man dabei Grenzen ziehen kann – und warum man es tun sollte.
Wenn Kinder erwachsen und selbstständiger werden, fangen sie an auch die Gefühle und Bedürfnisse der Eltern stärker wahrzunehmen. Sie bekommen beispielsweise ein schlechtes Gewissen, weil sie sich nicht genug bei den Eltern melden oder zu Besuch kommen. Eltern könnten sich zurückgelassen fühlen, enttäuscht zeigen und Vorwürfe äußern. Das kann so weit gehen, dass junge Erwachsene irgendwann eine große Verantwortung für das Wohlbefinden der Eltern empfinden.
Die Psychologin Elisabeth Raffauf erklärt im Interview mit der ZEIT, dass Kinder jedoch nicht für das Glück ihrer Eltern verantwortlich sind: „Junge Erwachsene sind in erster Linie für sich selbst zuständig und dass sie ihr eigenes Leben aufbauen.“ Im Umgang mit den Eltern sei es dann wichtig, zwar empathisch zu bleiben, aber gleichzeitig eigene Grenzen aufzuzeigen.
Offen gestanden kann ich viele Aussagen dieser Professorin nicht nachvollziehen. Wenn Eltern ihre Kinder liebevoll aufgezogen haben und stets für sie da waren, dann ist es für mich selbstverständlich, dass ich mich genau so liebevoll um meine Eltern kümmere. Ich vermute mal, dass die große Masse der erwachsen gewordenen Kinder genau so denken und handeln.
Für mich entsteht durch den Beitrag der Eindruck als hätte die Masse der Kinder ein Problem damit. Verantwortung für Eltern zu übernehmen, die liebevoll für ihre Kinder damals auch Verantwortung übernahmen, das sollte doch selbstverständlich sein!!
Leider wird es auch immer Ausnahmen geben und für die gilt dann: Eine Mutter kann 10 Kinder großziehen; aber 10 Kinder können oft ihrer alten Mutter nicht helfen.
... ich persönlich würde gar nicht wollen das mir meine Kinder quasi den Hintern abwischen müssten... ne Sache der Ehre und des Respekts! Einander helfen im Alltag sollte drin sein... mal was Einkaufen, mitbringen, was erledigen oder mal den einen oder anderen Handgriff tun... dabei wäre es bei mir so das ich niemals darum betteln würde, das müsste von selbst passieren... ansonsten bemühe ich lieber Leute mit sowas die ihr Geld damit verdienen!
Also ich merke in den letzten Jahren, vermehrt seit ich alleine bin, dass meine Kinder und Enkel sich um mich kümmern. Sie rufen öfter an, schauen nach einem, Fragen wie es mir geht und ob ich etwas brauche. Besonders fällt mir ein Schwiegersohn auf. der sich schon immer sehr um mich bemüht hat. Der pass auf mich auf wie ein guter Schäferhund auf seine Herde. Darum helfe ich ihm auch , wenn er mich fragt, besonders gerne. Da rutscht auch mal was in seine Werkstatt durch.