Der Bettler Es war einmal ein Bettler. Er hatte weder ein Zuhause und wohnte auf der Straße, im Park und fast überall. Weiterhin hatte er kein Geld, um sich Essen und Trinken zu kaufen. Es war Sommer und es herrschte große Hitze. Der Bettler hatte Durst. Er wollte gerne arbeiten, aber bekam keine. Sein Aussehen war auch nicht grade schön. Lumpen trug er am Leibe. Darüber war der Bettler sehr traurig. Er setzte sich auf den einen Gehweg in der riesigen Stadt und bettelte. Als der Abend kam, hatte er wenige Groschen ein genommen. Die meisten Menschen würdigten ihn keines Blickes. Von dem wenigen Geld kaufte er sich eine Flasche Wasser und ein Brötchen, welches er aß. Das restliche Geld steckte er, eingewickelt in ein Taschentuch, in die Hosentasche. So saß er jeden Tag auf dem Gehweg. Viele Menschen kannten ihn mittlerweile, weil er immer an derselben Stelle saß. Jeden Tag bettelte er. Der Bettler wurde älter, immer älter. So langsam wurde er müde, krank und alt. Er beschloss, ein neues Leben anzufangen, stand auf und wanderte los. Über Stock und Stein in die Welt hinein und ging über Wälder und Dörfer. Eines Tages kam er an einen Fluss. Der führte glasklares Wasser, die Fische tummelten sich und er nahm seine Flaschen und füllte sie. Das Wasser schmeckte vorzüglich. Als er die Flasche von Mund absetzte, sah er plötzlich Silberstücken in der Flasche schwimmen. Er staunte nicht schlecht und nahm einen Strumpf und schüttete das Restwasser hindurch. Im Strumpf blieben kleine Silberklumpen zurück. Er füllte öfters die Flasche und immer wieder schöpfte er kleine Silberstücken. An dem Nachmittag schürfte er reichlich Silber. Machte das weiße Gold in sein verschnupftes Taschentuch und brachte es in die Stadt und tauschte es auf einer Bank in Goldgroschen um. Vierzehn Tage schürfte er das Silber und dann suchte er sich einen armen Partner und beide schürften immer weiter. Sie hatten so viele Goldgroschen, dass sie sich bald ein Haus kaufen konnten. Auch richteten sie das Haus gut ein und luden viele arme Menschen in ihre Bleibe ein. Alle brauchten nicht mehr hungern und hatten ein wunderschönes zu Hause. Der Bettler hatte den Silberfluss gefunden. Aus dem ganzen Land kamen die Bettler und er half sie alle. Für die armen Menschen brach eine neue, gute Zeit an. So verbesserte der arme alte Bettler die Welt in seinem Land. Es gab viele Neider, denen das nicht gefiel, doch die Bettler waren zu stark geworden und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende. (c) Friedrich Buchmann