Bild entfernt (keine Rechte) Es war gestern im Harz tolles Sonnenwetter bei 18 Grad. In der ersten Harzstation, wo wir auch gegessen haben, der "Köhlerei Stemberghaus", haben wir uns noch glimmende Kohlemeiler angesehen und den Motorsägen-Schnitzern zugeschaut, wie aus Eichenstämmen Vögel, Drachen, Adler, Bären oder ein Brockenbenno wird. Letzterer ist ja eine verstorbene Harzlegende, der nach 1990 über 9000 ml auf den Brocken gekraxelt ist. Vielleicht ist der aber auch nur vor seiner Frau geflüchtet...
Wir sind im Anschluss bis hinter Blankenburg, kurz vor Halberstadt gefahren. Hier in Langenstein haben wir uns in Ruhe noch 13 Höhlenwohnungen angesehen. Gruselig! Unvorstellbar, dass da tatsächlich vor 120 Jahren noch Menschen wohnten. 1,5 km weiter in Langenstein -Zwieberge stand früher das KZ-Außenlager, Buchenwald zugehörig. Heute steht dort noch eine Gedenkstätte mit einer Fotoausstellung und Videos von überlebenden Zeitzeugen sind zu sehen und zu hören. Das Lager selbst ist mit all seinen Baracken abgerissen. Die 8km Stollenlabyrinte sind aber erhalten und teilweise (150m ) zugänglich. Hier sollte noch eine weitere Rüstungsfabrik in die Harzvorberge getrieben werden. Doch war bereits 1945 am 8 April ganz Halberstadt niedergebombt worden und so wurde das Lager hektisch geschlossen. Die Insassen mussten auf den Todesmarsch, durch Quedlinburg, Aschersleben, Köthen, Dübener Heide bis Torgau und dann bis elbabwärts nach Wittenberg. Wer fußläufig nicht durchhielt wurde im Straßengraben erschossen. Hier war endlich Schluss, weil dort die Amis und die Russen schon das deutsche Ende besiegelt hatten.
Das Lager ist Luftlinie keine 10 km vom Grundstück meiner Großeltern in QLB entfernt. Und mein Opa hat als damaliger Stadtpolizeichef und später Stasileiter auch jährlich die Gedenkfeiern mit gesteuert. Da war also meinerseits bereits Wissen vorhanden und unsere Enkelinnen wollten den Ort geschichtsinteressiert auch einmal sehen.
Heute sind in einem Großteil der Stollen Deutschlands größte Miitärapotheke bonmensicher untergebracht. Alles noch von der NVA zur Nutzung ausgebaut. Hier lagerte auch das gesamte DDR-Geld b 1990, bis es, weil es nicht verrottete, in Müllverbrennungsanlagen bei Helmstedt zu Asche wurde.
Ausgeklungen ist der Tag mit Ouzo und schottischem Whisky. Wir haben noch Rommee gespielt und uns schön unterhalten.
Euch allen danke... und nun wüsche ich allen einen schönen Sonntag.