Mein allerliebster Opa war Zeit seines Lebens ein begeisteter Kraftfahrer. Während des Zweiten Weltkriegs versorgte er unter Lebensgefahr mit dem Lastwagen irgendwelche Frontlinien. Danach arbeitete er als Taxifahrer, Mechaniker und später sogar als Fahrlehrer. Keiner wusste so viel über Motoren und Verkehrssicherheit, wie er. Als er dann in hohem Alter den Führerschein abgeben musste, waren etliche Bewohner seines Heimatlandkreis erleichtert. Denn eine Fahrt ins Blaue im prima ausgefahrenem zweiten Gang eines in die Jahren gekommenen Audi 60 war sogar für mich als Beifahrerin ein Albtraum. Von dem rückfährtigen Verkehr ganz zu schweigen. Opa am Steuer – Ungeheuer? Was war geschehen? Warum fand sich dieser patente Mann nicht mehr im Straßenverkehr zurecht?
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Opa am Steuer oder: Das Autofahren im hohen Alter Wie merkt man, dass die Fahrtauglichkeit nachlässt? Update des Führerschein für Senioren? Oma am Steuer – Ungeheuer?
In Deutschland behält der Führerschein lebenslang seine Gültigkeit. Eine Verpflichtung zur Abgabe besteht nur bei einem ärztlichen Fahrverbot, etwa aufgrund eines Schlaganfalls, einer Alkoholsucht oder einer unbehandelten Schlafapnoe. Dennoch ist ein freiwilliger Verzicht aufs Autofahren ratsam, sobald eine Gefährdung für die eigene Person, Mitfahrer und andere Verkehrsteilnehmer besteht. Das könnte zum Beispiel an einem wesentlich schlechteres Seh- beziehungsweise Hörvermögen liegen, einem allgemeinen Unsicherheitsgefühl oder hohes Stresslevel beim Autofahren und natürlich Konzentrationsprobleme.
Und genau dies sind die Probleme, mit denen wir im zunehmenden Alter vermehrt zu tun haben.