Celle. Billig-Honig für 1,99 Euro pro Glas ist oft kein Honig, sondern ein Gemisch aus Honig und Zuckersirup. Das ist das Ergebnis eines aktuellen Tests: Die ZDF Frontal-Redaktion hatte Honig-Eigenmarken von Supermarkt-Ketten in zwei unterschiedliche Labore nach Estland und Österreich zum DNA-Test geschickt. Das Ergebnis: 25 von 30 Honigen waren gestreckt. Der Verdacht: Der Honig aus dem Supermarkt ist möglicherweise gar nicht das, was man „Honig“ nennen darf, sondern eine zusammengemixte Zuckerpampe. Im Celler Institut für Bienenkunde schauen Wissenschaftler ganz genau hin – und machen Honigpanschern das Leben schwer.
LAVES Institut für Bienenkunde Celle untersucht Honig auf Herkunft und Qualität Als verfälscht gilt ein Honig nicht nur, wenn er mit Zuckersirup gestreckt wurde, sondern auch wenn etwa einem deutschen Honig Importhonig zugemischt wurde oder Bienenfutter in den Honig gelangte. Den Hinweis „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ auf Supermarkt-Honiggläsern könnte man durchaus auch als Warnhinweis verstehen. „Im LAVES Institut für Bienenkunde Celle werden jährlich die Qualität und die Herkunft von rund 2500 Honigproben untersucht“, sagt Martina Janke, die das dortige Labor leitet und schon so ziemlich alles auf dem Tisch hatte, was heutzutage als Honig in den Verkehr gebracht wird.
Hinweis „Mischung von Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern“ sollte Kunden hellhörig machen „Hierfür werden klassische chemisch-physikalische Methoden und lichtmikroskopische Pollenanalysen durchgeführt, jede Probe wird probiert und auf ihre honigtypischen Eigenschaften geprüft“, erklärt Janke. Wichtigstes Element zum Nachweis der Herkunft eines Honigs sei die lichtmikroskopische Pollenanalyse. Die im Honig enthaltenen Pollenkörner würden von Fachleuten nach einer standardisierten Methode der betreffenden Trachtpflanze zugeordnet. Nach Auszählen der am häufigsten in dem betreffenden Honig vorkommende Pollenarten kann beurteilt werden, ob es sich um einen Sortenhonig, beispielsweise Rapshonig, handeln kann.