Wenn der Bauch wächst, schrumpft das Hirn. Das ist, kurzgefasst, das Ergebnis einer Studie von Wissenschaftler an der Universität Boston. Sie wiesen nach, dass bei Menschen mit viel Bauchfett das Gehirnvolumen schwindet. Von den 733 Testpersonen hatten jene mit besonders dicken Bäuchen weniger Hirnmasse als schlankere Teilnehmer. Außerdem erkennten die Forscher einen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und dem Risiko von Demenzerkrankungen.
Dicker Bauch und Hirnmasse
Studienleiterin Dr. Sudha Seshadri holte sich die Probanden für diese aktuelle Fragestellung aus der Framingham Herzstudie, die seit 1948 erforscht, wie Herzerkrankungen entstehen. 733 Testpersonen wurden auf ihrem geistigen Zustand und ihre Gewichtsentwicklung untersucht. Faktoren waren BMI, Umfang von Bauch und Taille sowie Messsungen der Fettansamlungen im Bauchbereich. Die Ergebnisse setzten die Wissenschaftler in einen Zusammenhang mit dem Hirnvolumen und der Dichte der weißen Gehirnmasse, in der die Nerven verlaufen. "Wir haben klar gesehen, dass es einen Zusammenhang zwischen einem erhöhten Anteil an tiefliegendem Bauchfett und einem kleineren Gehirn besteht", resümiert Sudha Seshadri in den "Annals of Neurologiy". Ein kleineres Gehirn verfüge über weniger kognitive Möglichkeiten und trage damit ein größeres Risiko in sich, Demenz zu entwickeln.
Bauchfett ist ein Gesundheitsrisiko
Dickbäuchige leben erwiesenermaßen gefährlicher als Menschen mit weniger Fett um die Hüfte. "Zuviel Fettgewebe in der Bauchhöhle erhöht das Risiko für Diabetes, Herzinfarkt und Arteriosklerose deutlich", sagt Harald Klein, Internist an der Ruhr-Universität Bochum. Der Grund: "Das Fettgewebe in der Bauchhöhle produziert verschiedene Entzündungsstoffe, die die Gefäße schädigen". Dem nicht genug: Bauchfett zieht gesundheitsgefährdende Stoffe sogar noch an.
Gesünder als gedacht: Täglich ein bis zwei Gläschen Wein oder Bier verbessern das Denkvermögen – so das Ergebnis einer Studie mit britischen Beamten.
Von wegen Alkohol macht dumm. Regelmäßiger Alkoholgenuss macht sogar schlauer: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Londoner University College, veröffentlicht im American Journal of Epidemiology. Die Wissenschaftler bezogen ihre Daten aus Langzeituntersuchungen zur Gesundheit von 10 000 britischen Beamten, die nach ihren Trinkgewohnheiten befragt wurden und gleichzeitig sprachliche und mathematische Tests und Gedächtnisübungen ausführen mussten. Danach schnitten bereits diejenigen, die lediglich ein Glas Wein pro Woche tranken, deutlich besser ab als Abstinenzler.
Die besten Resultate erreichten den Angaben zufolge jedoch diejenigen, die eine halbe Flasche Wein oder rund einen Liter Bier pro Tag tranken. Die Wissenschaftler sehen ihre Ergebnisse als Bestätigung des Umstands, dass Alkohol das Risiko von Herzkrankheiten reduzieren kann und den Blutfluss zum Gehirn erhöht. Aus Letzterem resultiere eine verbesserte Denkfähigkeit, hieß es.
„Regelmäßiges Trinken ist vielleicht gesünder als Alkoholkonsum nur zu besonderen Gelegenheiten“, zitiert die Zeitung aus der Studie. Als Nächstes wollen die Forscher nun untersuchen, ob Alkohol dabei helfen kann, die Verminderung der Denkfähigkeit in zunehmendem Alter zu verlangsamen.