Es ist ja allgemein bekannt, ich hab am Bahnhof meinen Taxi-Stand. Was ich dabei so konnt’ erleben, das will ich hier zum Besten geben. Ein Vorfall ist noch ganz akut, und ich erinnre mich noch gut, dass ich einmal bei einer Tour zum Flughafen einen Fahrgast fuhr. Der saß nervös in meinem Wagen. Ich hört ihn dauernd zu mir sagen: " Los fahrn Sie, Sie PS-Athlet sonst kommen wir am End zu spät" Ich fuhr, den Fuß am Gaspedal, als wäre ich nicht mehr ganz normal. Ich fuhr auf Leben und auf Tod, und war’n für uns die Ampeln rot, dann hat mich das nicht interessiert, ich hab die Kreuzung schnell passiert. Mein Fahrgast stöhnte dieser Held Ich sah wie sich sein Kopfhaar stellt. Er hat sogar das muss ich sagen, in Todesangst das Kreuz geschlagen. Ich konnt’ mich nicht um ihn bemüh’n, denn plötzlich war eine Ampel grün. Den Leerlauf rein, die Bremsen greifen, ich steh genau am Zebrastreifen. Da hör ich, wie mein Gast verzagt mit leiser Stimme zu mir sagt: " Ach können Sie mir mal erklären, warum bei Rot Sie überqueren, mit Müh und Not dem Tod entgehn, und kommt mal Grün, bleiben Sie stehn?" Ich sag :" Das Sie das nicht begreifen! Ich halt bei Grün am Zebrastreifen, weil jetzt von links und rechts Kollegen sich auf die Kreuzung zu bewegen." Das hat ihn dann, ganz im Vertrauen, im Endeffekt schwer umgehauen. Steigt einer in mein Taxi ein, darf er nicht so empfindlich sein. Bei mir da kann ihm nichts gescheh’n, beim Karl im Taxi hundertzehn. Am Bahnhof war ich mal gewesen, hab meine Zeitung dort gelesen, tat sonst nichts, hab gewartet nur auf einen Fahrgast - eine Tour. Plötzlich war ein Funkspruch da: " Karl, fahren zur Capri-Bar." Ich fahre hin, komm an und seh, am Bürgersteig steht der Portier, und höflich einen Gast er stützt, der auf 'nem Blumenkübel sitzt. Er setzt ihn in mein Taxi rein, wir kommen beide überein, ich fahr auf kurzem Weg und schnell zur Ausnüchterung in sein Hotel. Ich fahre los und hoff dabei, er macht mir keine Schweinerei da fällt, kurz gesagt und schlicht, das Essen ihm aus dem Gesicht. Doch es geht gut, das muß ich sagen - er hält mir sauber meinen Wagen. Im Spiegel ich ihn mir betracht, das seh ich plötzlich was er macht. Zieht Jacke Hose und so weiter aus und alle andren Kleider und hat, nachdem er das getan, nichts weiter als sein Hemdchen an. Ich sag zu im in dieser Lage: "Das kommt natürlich nicht in Frage. Sie können nicht ohne sieben Sachen so einfach einen Striptease machen. Ja meinen Sie eventuell, Sie währen schon in dem Hotel? Es ist nicht wie sie vermuten, das dauert noch ein paar Minuten" Da klingt es weinerlich im Wagen: Das konnten sie auch früher sagen. Ich hab, weil`s mir hier gut gefällt die Schuhe vor die Tür gestellt. Sie seh’n an diesen Situationen: Bei mir kann eine Fahrt sich lohnen. Ich bin ein echtes Phänomen, der Karl vom Taxi hundertzehn. Mal rief der Wirt vom Goldnen Schwan mich über die Zentrale an und sagte: " Karl ich brauch Sie wieder. Ich habe hier vier Kegelbrüder, die können alle nicht mehr gehen. Sie müssen mir zur Seite steh’n." Ich komme hin der Wirt sagt mir: " Hier sitzen sie, von eins bis vier. Im Rosenrain, im zweiten Haus, da laden Sie den ersten aus. Sie fahr’n im Veilchenweg vorbei, dort wohnt der nächste, Nummer zwei. Der dritte Kegelbruder hier wohnt in der Nelkenstraße vier. Den, der sich auf den Boden legt, den fahren Sie zum Fliederweg". Ich fahre los mit dem Quartett Die Viere schnarchen um die Wett. Ich komm ans Rathaus, da war Schluß Von rechts, da kam ein Omnibus. Wollt ich mit dem nicht kollidieren und meinen Wagen demolieren dann musst ich einfach souverän voll in meine Bremse gehen. Der Wagen stand, ich dreh mich um, ich war perplex wißt ihr warum? Die warn beim Bremsen ungewollt Alle von dem Sitz gerollt. Ich kehrt gemacht so schnell ich kann, ganz abgehetzt zum Goldnen Schwan. Der Wrt guckt ziemlich konsterniert Und fragt:" Mein Gott was ist passiert?" Ich sag: " Sie müssen noch mal korrigieren und alle vier der Reihe nach sortieren. Beimim Bremsen ist mein „Blumenladen“ ganz durcheinander geraten. Wer ist den nun die Nelke wieder, wer Röschen, Veilchen und wer der Flieder?" Wir haben mit vereinter Kraft es schließlich beide dann geschafft. Ihr solltet keine Fahrt verschmähn Mit Karl vom Taxi hundertzehn Und kommt ihr mal zum Bahnhof hin, und steht nach Taxifahr’n der Sinn, dann steuert bitte ganz spontan und ungeniert mein Taxi an. Beim Taxifahr’n sind Sie in keinem sicherer als wie in meinem. Bei mir da gibt's kein Risiko Ich sag Euch allen auch wieso: Es haben in vielen Arbeitsstunden Statistiker herausgefunden, das jedes Taxi sechzehn mal, natürlich rein prozentual, in einer ganz bestimmten Frist an Unfällen beteiligt ist. Nun ist's bei meinem Taxi so: Ich war vor Tagen irgendwo beim Unfall sechzehn mit dabei, bin jetzt statistisch unfallfrei. Ich geb Euch den guten Rat deswegen: fahrt nur mit mir nicht mit Kollegen. Vielleicht erwischt ihr einen Wagen, dem wie Statistiger ja sagen, am End wenn man zusammen zählt noch hier und da ein Unfall fehlt. Und so geseh’n sind dann bei diesen Unfälle nicht auszuschließen. Ganz anders sieht's bei mir doch aus; Ich bin jetzt aus dem Schneider raus, ich hab gekonnt und konsequent erfüllt mein Unfall-Kontingent. Und deshalb kann ich garantieren: Bei mir da kann Euch nichts passieren. Es sorgt für euer Wohlergehn Der Karl vom Taxi hundertzehn.
Helau
Liebe Grüße vom Blümchen
Mich braucht Jeder, zumindest sagt Jeder, ich hätte ihm gerade noch gefehlt