Leider ist es im Alter wegen teilweisen Verlustes des Hörvermögens erforderlich, sich dieser modernen Geräte zu bedienen. Dank technischer Entwicklungen – vor allem der Umstieg von analogen auf digitalen Prozesse mit bis zu 30 individuell einstellbaren Kanälen – ist es gelungen, immer kleinere und effizientere Hörhilfen auf den Markt zu bringen,
Neben den HdO(= Hinter dem Ohr)-Geräten gibt es auch „Im Ohr“-Platzierungen, welche unterschiedliche Eigenschaften aufweisen: Beim ITE (in-the-Ear) füllt das Gehäuse das ganze Ohr aus, beim ITC (In-the-Canal)-System sitzt das Gerät ebenso wie beim IIC (Invisible in the Canal) ziemlich weit drinnen und sind von außen kaum sichtbar. Die dabei verwendeten Batterien sind sehr klein und daher öfters auszutauschen. Um die Geräte wieder leicht zu entfernen, verfügen sie über einen kleinen „tamponähnlichen“-Faden, damit sie herausgezogen werden können. Eine Firma bietet sogar eine wasserfeste „Wegwerf“-Lösung mit eingeschweißter Batterie an, welche im Rahmen eines Abos zirka alle drei Monate durch ein Neugerät ersetzt wird. Der Vollständigkeit halber sind auch noch die Knochenleitungssysteme erwähnt, welche entweder an einer Hörbrille oder meistens teilweise unter die Kopfhaut implantiert werden.
Als Besonderheit der HdO-Geräte sind seit einigen Jahren sog. Ex-Hörer (steht für externe Hörer) am Markt, wobei sehr kleine Schallwandler (2 mm-Lautsprecher in 10 mm flexiblem Korb) direkt im Gehörgang gelegt werden während das schon sehr kleine Gerät weiterhin „hinter dem Ohr“ angebracht wird.
Um den kostspieligen und umweltschädigenden ständigen Batterieverbrauch zu vermeidenden, wurden vor einigen Jahren von der Tochterfirma der VARTA-Batteriefabrik, der POWER-ONE Knopfakkus in allen vier Größen entwickelt, welche mit NiMH (Nickel-Metallhybrid-Technologie) das Aufladen von bis zu 1000 Mal ermöglichen. Das dazu passende Ladegerät (mit 230 Volt bzw. USB-Stecker) mit Zwischenspeicher für unterweges sowie Reserveakkus ist um etwas über € 100 erhältlich, wird aber weder von Power-One noch von den Hörgerätefirmen aktiv beworben, da beide aus kommerziellen Gründen lieber regelmäßig weiterhin die Zink-Luft-Batterien mit der Abreisslasche verkaufen. Sivantos/Siemens mit Cellion sowie Phonak mit Audeo B-R bieten seit kurzem Hörgeräte mit sehr kleinen eingebauten Lithium-Ionen Akkus an, welche jeweils über Nacht wieder aufgeladen werden und so bis zu 48 Stunden ausreichend Energie verfügbar haben. Lithium-Akkus haben eine wesentlich höhere Energiedichte als die erwähnten Nickel-Metall-Hybrid Akkumulatoren. Beide neuen Geräte sind auch mit oben genannten Ex-Hörern ausgestattet, sodass eine individuelle Orto-Plastik (Ohrabguss) vermieden werden kann. Die Ladegeräte haben selbstverständlich auch USB-Anschlüsse, somit kann auch Strom bei vielen Geräten „getankt“ werden. Das Celliongerät verfügt sogar über eine induktive Lademöglichkeit, wo das Gerät nur kontaktslos in die Ladeschale eingelegt werden muss. Beide Geräte verfügen die heute in der gehobenen Preisklasse üblichen Besonderheiten, wie 2. Mikrophon, Einknopfbedienung, automatische Rauschunterdrückung, simultane Lautstärkeregulierung am zweiten Gerät usw.