Schattenseiten der Kreuzfahrtriesen: Die Kreuzfahrtschiffe sind leider meist noch große Dreckschleudern. Die Betreiber fühlen sich der Verantwortung für eine gute Umwelt aus Kostengründen nicht gebunden. So haben sie sich auch aus den Pariser Verhandlungen eine Ausname verhandelt. In den Meeren verwenden diese Schiffe überwiegend das enorm schwefelreiche Schiffsdiesel, welches eigentlich einen Abfall den Erdölindustrie darstellt. Lediglich in manchen Gebieten (Hafennähe, Nord- und Ostsee) ist dieser Treibstoff nicht erlaubt, daher führen diese Schiffe auch Zusatztanks mit dem üblichen (aber viel teureren) Normaldiesel mit. Die Reeder behaupten zwar, dass schon einige Schiffe nachträchlich mit Filter- und Reinigungsanlagen ausgestattet wurden, aber weiterhin ist der Druck aus Politik und von Kundenseite sehr gering.
Erst in einigen Monaten wird die Meyer-Werft für AIDA einen Kreuzfahrer bauen, welcher völlig mit Flüssiggass angetrieben wird, was eigentlich die einzige Lösung dieses Problems darstellt.
In den angelaufenen Häfen lassen die Schiffe wegen des hohen eigenen Stromverbrauches weiterhin die Motoren mit halber Kraft laufen. Der Hamburger Hafen hat z.B. als Alternative Stromanschlüsse zur Verfügung gestellt, was aber von den Reedereien aus Kostengründen kaum in Anspruch genommen werden.
Pulmologen (Lungenfachärzte) empfehlen den Kreuzfahrtpassagieren, sich nur kurz außen an Deck der Schiffsriesen aufzuhalten, da dort die Schadstoffbelastung trotz Wind enorm hoch ist. Leider werden sogar in den Kabinen Werte gemessen, welche über der WHO-Toleranzgrenze liegen.