Spät, aber doch, müssen die Bistümer auch über Geld reden. Viel zu lange hat man sich um ein ordentliches Budget wenig gekümmert. In Hamburg unter Erzbischof Heße muss man einige der katholischen Kirchen mangels finanzieller Mittel schließen und sucht nach Alternativen. Schuld daran sind sicher den geringer werdenden Kirchenbeiträge und die Ausgaben nach dem sog. Gießkannenprinzip. Aber gerade die Schulen sind doch ein wichtiges Instrument, um die Jugend anzusprechen.
Heße selbst kam von Köln nach Hamburg, als das dortige Bistum eigentlich schon pleite war. Gesundschrumpfen und Neuorientierung ist daher angesagt. Vermutlich müssen die christlichen Kirchen in der digitalen Gegenwart und Zukunft auch andere Wege der Mission gehen, um die interessierten Leute dort anzutreffen, wo sie sich überwiegend aufhalten (am TV – z.B. http://www.bibeltv.de/, Smartphone mit Apps usw.). Anderenfalls werden die „Suchenden“ von Sekten und dem hier leider wachsenden Islam (Eigendefinition: Religion des Friedens) zufriedengestellt werden.
Übrigens geht es den evangelischen Landeskirchen ähnlich, auch diese müssen einiges „zurückfahren“. Nicht so sehr betroffen sind die sog, evangelikalen christlichen Freikirchen, denn deren jeweiliges Budget basiert ausschließlich auf Spenden und deren Strukturen sind großteils dezentralisiert. In Summe sind es auch weniger Gläubige als in der katholischen oder evangelischen Glaubensgemeinschaft.
katholischen Kirchen mangels finanzieller Mittel - ist natürlich ein Witz. Der neue Papst versucht wenigstens diese Kirche wieder in normale Verhältnisse zu bringen. Ich war vor über 40 Jahren in Indien und habe dort in einem kleinen Missionspital in Puri Skalpelle, Adrenalin und Kobraserum abgegeben. Es waren 4 katholische Schwestern zugange mit einer Kolonne von Patienten mit offener Lepra. Diese zu stoppen kostet nur wenig und die Schwester aus Italien stammend hat den Vatikan mehrmals angeschrieben um kleine Spenden dafür zu bekommen. Denkste - und bis heute hat sich nichts daran geändert Geld und Reichtümer aus Machtgier zu horten. Diese Schwestern gingen am Sonntag jeweils betteln.
Als junges Mädchen habe ich mich darüber geärgert, dass sehr, sehr oft Priester aus afrikanischen oder südamerikanischen Ländern Messen in unser Kirche gelesen haben und um Spenden baten, weil in deren Pfarreien größte Not herrschte. Schon damals fand ich es sehr traurig, dass diese Priester betteln mussten und die reiche Kirche für deren Nöte kein Geld übrig hatte. Es waren nicht nur diese Priester, auch wurde die Gemeinde pausenlos um Spenden gebeten, weil irgendwo auf der Welt Mangel herrschte und damals wusste ich noch nicht einmal, wie reich die Kirche wirklich war.