Grundsätzlich muss man die „echte“ Grippe von den jährlich auftretenden grippalen Infekten und anderen Erkältungserkrankungen unterscheiden.
Bei den echten Grippefällen handelt es sich um Infektionen von Grippeviren, welches sich immer wieder verändern (mutieren) können. Für die Gesundheitsbehörden sowie Impfstoffhersteller ist es immer ein Wettlauf mit der Zeit, die richtigen Impfstoffe bzw. Aktualisierungen zu erforschen und rechtzeitig zur Verfügung zu stellen. Aus Erfahrung bedient man sich dabei vielfach der im Winter der Südhalbkugel (also noch im europäischen Sommer) gefundenen Viren und erwartet, dass diese mit einer mehrmonatlichen Verspätung auch in Europa und den USA auftreten werden. In der Vergangenheit war man damit mehrmals erfolgreich, es gab aber auch totale Fehleinschätzungen.
Für den Winter 2017/2018 wurden 2 A-Stämme und 1 bis 2 B-Stämme ermittelt, daher entsprechend ausreichend sog. 3fach (und leider viel weniger) 4fach-Wirkstoff produziert.
Im Detail waren dies A/Michigan/45/2015 (H1N1)pdm09, A/Hong Kong/4801/2014 (H3N2) sowie B/Brisbane/60/2008 Wie schon erwähnt, wurde der Wirkstoff für das Virus B/Phuket/3073/2013 – auch unter der Bezeichnung Yamagata bekannt - nur wenigen Impfstoffen beigegeben.
Leider hatte sich ziemlich spät herausgestellt, dass in den vergangenen Monaten gerade der zweitgenannte B-Stamm die größten Probleme verursacht und es oft nicht mehr genug 4-fach-Impfstoff gab. Trotzdem war aber erfreulich, dass die mit dem 3-fach-Stoff Geimpften oft von der Epidemie nur schwach oder gar nicht betroffen waren. Der Hauptgrund liegt darin, dass einerseits die drei anderen genannten Impfstoffe eine Abschwächung ermöglichen und zweitens alle in den vergangenen Jahren erfolgten Impfungen eine gewisse Immunität (Kreuzprotektivität) gegen das gefürchtete Yamagate-Virus ergaben.
Daher hat es heuer auch viele jüngere Menschen mit der echten Grippe erwischt, welche die eben genannten Voraussetzungen noch nicht aufgewiesen haben.
Übrigens: auch der Verlauf der eingangs erwähnten „grippalen Infekte“ ist bei den regelmäßig grippegeimpften Personen viel leichter. Ältere Menschen sollten unbedingt auch einen Pneumokokkenimpfschutz haben, denn in Grippezeiten ist die Gefahr einer Lungenentzündung mit tödlichem Ausgang groß. Grippeimpfungen sollte man jährlich im Spätherbst machen, gegen die Lungenentzündung genügt eine einmalige Impfung, lediglich bei erhöhtem Risiko wird eine Wiederholung nach 6 Jahren empfohlen.
@Gerhard, seit es diese Impfung gibt bin ich immer dabei gewesen, bis heute. Ich bin auch gut damit gefahren, habe eine Infektion bisher vermeiden können. Ich kenne aber viele, die sind dagegen, können aber nicht einmal begründen warum!
@Gerhard , @ Blokker , es ist ein muß für jeden Imungeschwächten Menschen ,das ist ein Selbstschutz , bin auch jedes Mal dabei und habe bisher all den Vieren erfolgsam den Rücken kehren können .
@Blokker und @Heinz: Sicher ist ein gesundes "körpereigenes Abwehr(Immun)system" das Beste. Durch Abhärtung, gesunde Lebensweise und Ernährung kann man dazu gut beitragen. Aber bei vielen Menschen sind diese natürlichen Reaktionsmechanismen schon ge- bzw. zerstört und diese müssen besonders aufpassen. Ja Heinz, COPD-Patienten im fortgeschrittenen Stadium fallen in der Medizin unter die sehr anfälligen Leute. Daher setzt man alles daran, dass diese Menschen besonders geschützt werden.